Aktion Herzen basteln gegen den Ausbau der L419 in Wuppertal

Wuppertal · Hunderte von Bäumen müssten im Falle der Neugestaltung gefällt werden – die Mach-Bar macht darauf aufmerksam.

Gemeinsam bastelten (von links) Sandra Miener, Colleen Stöckermann, Gisela Daedelow, Sandra Baumgart und Dani Ebeling am Dienstag weitere Herzen für die gefährdeten Bäume.

Foto: Andreas Fischer

Der Ausbau der L419 in Ronsdorf sorgt bei vielen Wuppertalerinnen und Wuppertalern für Verärgerung. Zu dieser Gruppe gehören auch Sandra Miener und Dani Ebeling. Während die beiden Frauen, die sich ehrenamtlich im Reparatur-Café in Ronsdorf engagieren, am 16. März an der Demo gegen den Ausbau teilnahmen, kam ihnen eine Idee: „Wir dachten daran, dass unser Herz an den Bäumen hängt und von da war es nur noch ein kleiner Schritt zu sagen, dass wir Herzen basteln und an die Bäume hängen, die im Rahmen des Ausbaus gefällt werden sollen“, teilt Miener ihren Gedankengang. „Alle, die an der Demo teilgenommen haben, der Ronsdorfer Verschönerungsverein, Nabu und Greenpeace, waren begeistert von der Idee“, fügt Ebeling hinzu. Am Mittwoch, 1. Mai, sollen die Herzen gemeinsam aufgehängt werden.

Die Bastelaktion, die am 6. April im Rahmen des Reparatur-Cafés startete, wird gut angenommen. „Wir haben schon Kindergärten mobilisiert, mitzumachen, und die Ronsdorfer Bücherstube wird Herzen an Leute verteilen, die diese dann selber bemalen können“, erzählt Miener. Am Dienstag traf sie sich nochmal gemeinsam mit einigen Ehrenamtlichen in der bereits mit Herzen gefüllten Mach-Bar, um weitere Herzen zu nähen. „Wir hoffen, dass sich mehrere hundert Menschen an der Aktion beteiligen“, ruft Ebeling zur Teilnahme auf.

Beiden Frauen liegt die Verhinderung des Ausbaus der Landstraße auch persönlich sehr am Herzen, da sie die meisten Wege mit dem Rad zurücklegen. „Der Ausbau ist ohne einen Fahrradweg geplant. Wir können also nicht mehr auf diesem Weg nach Elberfeld kommen. Es ist ein Unding“, macht Miener ihren Unmut deutlich. Ebeling sieht weitere negative Auswirkungen: „Wir reden von der Verkehrswende und davon, dass man auf öffentliche Verkehrsmittel sowie das Fahrrad umsteigen soll. Dazu passt dieser Neubau überhaupt gar nicht. Klimatechnisch ist es eine Katastrophe.“

Die Mach-Bar wurde im Sommer 2022 gegründet. Einmal im Monat treffen sich ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, um jegliche Gegenstände von ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern kostenlos zu reparieren. „Jeder kann einfach vorbeikommen und seinen reparaturbedürftigen Gegenstand mitbringen. Wir haben Schreiner, Elektriker, Schneiderinnen und viele mehr vor Ort, die versuchen gemeinsam mit den Leuten den Fehler zu beheben“, erzählt Miener. Das nächste Reparatur-Café findet am 4. Mai statt.