Hetz-Seite bei Facebook ist jetzt abgeschaltet
Betreiber stellt Seite mit Schüler- Beleidigungen ab.
Wuppertal. Die Facebook-Seite, auf der Wuppertaler Schüler massiv beleidigt wurden, ist offline. Wie berichtet, wird sich die Staatsanwaltschaft wohl bald mit dem Fall beschäftigen. Nach Einschätzung von Oberstaatsanwalt Wolf Baumert hat sich der Betreiber der Seite der üblen Nachrede schuldig gemacht — darauf stehen bis zu zwei Jahre Freiheitsentzug.
Weil üble Nachrede ein sogenanntes Antragsdelikt ist, muss ein Strafantrag gestellt werden, damit die Staatsanwaltschaft eingreifen kann. Nach Informationen der WZ ist dies bereits geschehen.
Währenddessen hat der Betreiber die Seite auf Facebook gelöscht. Allerdings nicht, ohne noch einmal für Aufregung zu sorgen: Nachdem er die Abschaltung der Seite angekündigt hatte, veröffentlichte er im Zehn-Minuten-Rhythmus die Namen der Nutzer, die ihm die Beleidigungen mit vollem Vor- und Nachnamen der Opfer zugesandt haben.
Diese Aktion sorgte einige Stunden für großes Aufsehen, die Zahl der Nutzer, die der Seite folgten, stieg stark an. In den Kommentaren reichte die Bandbreite von Schadenfreude über die Bloßstellung bis zu Empörung darüber, dass der Betreiber seine Quellen offenbart.
Bereits zuvor hatte der Betreiber wiederholt betont, nicht der Verfasser der Verleumdungen zu sein, sondern sie nur zu veröffentlichen. Er wohne in Frankfurt und kenne die beleidigten Personen nicht, kommentierte er kurz vor der Abschaltung der Seite.
An der rechtlichen Bewertung der Staatsanwaltschaft ändert die Löschung nichts: Der Straftatbestand der üblen Nachrede bleibt bestehen.