Historische „Schnauferl“ mit bewegter Geschichte

150 betagte Fahrzeuge waren am Sonntag beim 10. Oldtimersalon des AvDWuppertal zu entdecken.

Wuppertal. Es war wie eine Reise ein die Vergangenheit: 150 Oldtimer brachen am Sonntag vom Mercedes-Benz-Gelände in der Varresbeck zu einer Rundfahrt durchs Tal auf. Die Ausfahrt mit anschließendem Sommerfest war teil des 10.Oldtimersalons des Automobilclubs von Deutschland (AvD) Wuppertal. Dabei waren echte Raritäten zu sehen: die "Schnauferl", wie Oldtimer gern liebevoll genannt werden, waren bis zu 80 Jahre alt. Und mehrere hundert Autofreunde wollten die automobilen Schätzchen auf dem Autohaus-Gelände bewundern.

"Ich habe das Gefühl, das Interesse steigt von Jahr zu Jahr", freute sich Klaus Küpper, Mit-Organisator des Oldtimer-Treffens. Die Besucher konnten unter anderem einen Urahnen aller BMW-Fahrzeuge bewundern - einen beige-schwarzen BMW 3 von 1931, auch bekannt als "Dixi", mit seinerzeit sagenhaften 15 PS. Seit zwölf Jahren gehört das Fahrzeug Frank und Barbara Mair - sie haben eine bewegte Geschichte zu "Dixi" zu erzählen.

"Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörte er einem Gemüsehändler", so Frank Mair. "Als die Armee ihm alle größeren Fahrzeuge beschlagnahmt hat, hat er ihn kurzerhand zum Gemüsetransporter umfunktioniert." Die Räder habe sein Besitzer dann bei Kriegsende eingemauert, damit die Amerikaner ihn nicht entwenden konnten. Als die Mairs ihn erwarben, hatte er außerdem einige Jahre als Aachener Karnevalswagen und als Museumsstück hinter sich.

So offen wie er und seine Frau sprechen übrigens nicht alle Fahrzeug-Fans über ihre Oldtimer - Angst vor Diebstahl macht sie zurückhaltend. Nicht verwunderlich, wenn man einen Alfa Romeo C6 aus den 40er Jahren besitzt, dessen Wert sich mittlerweile auf 500000 Euro beläuft. Auch das große Horch V8-Cabriolet, rot-beige hochglanzlackiert, verkörpert stolze Exklusivität mit seinen runden Scheinwerfern, hohem Kühlergrill und schwarzen Ledersitzen.

Die Mischung der Fahrzeuge, so Küpper, mache den Reiz der AvD-Veranstaltung aus, Erich Feigel, stolzer Besitzer eines Ford A aus den 30er Jahren, stimmt ihm zu: "Ich bin schon zum dritten Mal hier und finde sind immer neue, noch nicht gesehene Wagen."