Hochhäuser am Schmitteborn: Der Weg ist frei für den Abriss
Frühestens in drei Jahren können die Arbeiten beginnen. Derzeit sind nur 80 der 201 Wohnungen belegt.
Rauental. Die Tage der Hochhäuser am Schmitteborn sind gezählt. „Der Weg für den Abriss ist frei“, erklärt Hausverwalter Angelo Molderings. Begonnen werden kann damit aber frühestens Ende 2016. Bis dahin läuft noch die sogenannte Nachwirkungsfrist für den Eigentümer, eine Familie aus Düsseldorf.
Hintergrund: Die drei sechs- bis neungeschossigen Häuser, die heute selbst von der Stadtverwaltung als „städtebaulicher Missstand“ bezeichnet werden, waren in den 1970er Jahren mit öffentlichen Mitteln gebaut worden. Um die Nachwirkungsfrist von zehn auf drei Jahre zu verkürzen, musste der Eigentümer bis Ende vergangenen Jahres Rückzahlungen an das Land leisten. „Das ist passiert“, sagt Molderings. Jetzt laufen bereits Gespräche mit Investoren, die das Gelände — ohne Hochhäuser — weiter entwickeln wollen.
„Der Abriss ist die einzige Lösung“, erklärt Molderings. Nur noch etwa 80 der 201 Wohnungen sind belegt. Hauptmieter sei die Stadt mit 35 Einheiten, in denen derzeit Flüchtlinge untergebracht sind. Eine Sanierung der Bauten, an denen in den vergangenen Jahren nur noch die nötigsten Reparaturen vorgenommen wurden, lohne sich nicht, so Molderings. Die ganze Siedlung litt unter einem schlechten Ruf. In der Vergangenheit war oft die Polizei angerückt, die Mieterklientel sei schwierig gewesen, räumt der Verwalter ein. Die Zahl der Einsätze sank zwar nach Angaben der Polizei — das dürfte aber auch mit dem massiven Anstieg der Leerstände zusammenhängen. Für die noch verbliebenen Mieter — viel bereits seit Jahren am Schmitteborn wohnhaft — soll in Zukunft eine Wohnalternative gesucht werden.
Der Abriss, betont Molderings noch einmal, sei aber erst in drei Jahren möglich. „Wir rechnen derzeit durch, was das kosten würde, weil das auch Auswirkungen auf den Kaufpreis hat.“ Für die neue Nutzung des Geländes ist auf jeden Fall ein Bebauungsplan notwendig, wie Baudezernent Frank Meyer (SPD) sagt. Einfamilienhäuser könnten dort entstehen, die Bebauung soll „deutlich lockerer und deutlich flacher“ werden. „Wir freuen uns sehr, dass wir beim Thema Schmitteborn jetzt aber auf der Zielgeraden sind“, blickt Meyer voraus.