Hochkaräter in der Friedhofskirche
Programm für das Konzert am 28. April wurde kurzfristig geändert.
Wuppertal. Jeder Konzertveranstalter hat so etwas schon einmal erlebt: Ein Musiker wird kurzfristig krank, ein anderer kann aus anderen unausweichlichen Gründen nicht. Höhere Gewalt nennt man so etwas, die einem die Schweißperlen auf die Stirn treiben kann. Guter Rat ist teuer. Was nun? Alternativen müssen ganz schnell her.
Solches geschah nun mit der Wuppertaler Konzertgesellschaft. Das für den 28. April um 19 Uhr in der Friedhofskirche terminierte Konzert (wir berichteten) musste ruck zuck umgestrickt werden. Denn Geiger Shmuel Ashkenasi ist krank geworden. Und Katharina Kang darf die USA nicht verlassen. Sie hat dort die Green Card beantragt. Das Verfahren dafür ist soeben eröffnet worden. Und wehe, sie reist vor Abschluss der Prüfung aus. Dann wäre alles für Katz.
Übrig geblieben ist Amit Peled. Er kommt nach wie vor mit dem legendären historischen Cello von Pablo Casals. Flugs hat er sich mit seinen langjährigen Klavierpartner Stefan Z. Petrov in Verbindung gesetzt. Er hat sofort zugesagt, einzuspringen. Der amerikanisch-bulgarische Pianist hat bereits das Publikum als Solist und Kammermusiker in ganz Europa, Nordamerika und der Karibik begeistern können.
Ein hochkarätiges Programm hat das Duo zusammengestellt. Geblieben ist Johann Sebastian Bach erste Cellosuite in G-Dur (BWV 1007). In der Fassung für Cello und Klavier kommt anschließend „Kol Nidrei“ op. 47 von Max Bruch zur Aufführung. Das Stück basiert auf dem jüdischen Gebet „Kol Nidre“, das am Vorabend des höchsten jüdischen Feiertags, dem Jom Kippur, gebetet wird. Der Name des böhmischen Cellisten und Komponisten David Popper (1843-1913) mag zwar nicht so geläufig sein. Er war aber einer der hervorragendsten Virtuosen seiner Zeit und bereicherte die Cello-Literatur durch viele achtbare und reizvolle Kompositionen. Seine „Hungarian Rhapsody“ (ungarische Rhapsodie) op. 68 für Cello und Klavier wird vorgestellt.
Zum Schluss gibt es einen Klassiker: Auf Franz Schuberts berühmte „Arpeggione-Sonate“ in a-Moll (D 821), ebenfalls für Cello und Klavier, kann man sich freuen. Sie ist weniger eine klassische Duosonate, tendiert mehr hin zum salonhaft Sentimentalen und Virtuosen. In der Pause gibt Lutz-Werner Hesse eine Einführung. Karten für dieses außergewöhnliche Konzert gibt es an der Abendkasse und im Internet
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