Cronenberg schafft Platz für Familien

Einige Bauprojekte sind schon weit fortgeschritten, bei anderen dauert es bis zur Fertigstellung.

Foto: G. Bartsch

Cronenberg. „In Cronenberg zu wohnen, ist nach wie vor hoch beliebt“, betont Alexander Buckardt von der Wirtschaftsförderung. Viele Stellen dafür finden sich aber nicht mehr. Und manchmal sind Nachbarn nicht begeistert, wenn Grünflächen bebaut werden.

Foto: G. Bartsch

Das war gerade wieder bei der Vorstellung der Pläne für die Greuel/An der Museumsbahn zu erleben. Dort sollen acht Ein- bis Zweifamilienhäuser auf der nördlichen Seite entstehen, zwei größere auf der südlichen Seite. Anwohner fürchten, dass die neuen Häuser direkt an ihrer Grundstückskante stehen, erwarten auch mehr Verkehr und Engpässe bei Parkplätzen. Die Ansprechpartnerin der Stadt, Mirjam Kerkhoff hat die Anmerkungen aufgenommen, will sie in die weitere Bearbeitung aufnehmen. „Wichtig ist, dass die Museumsbahn nicht gefährdet wird — Anwohner dürften später nicht gegen sie klagen“, betont Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé (SPD). Michael-Georg von Wenczowsky (CDU) regt an, auf die beiden größeren Häuser zu verzichten, dort stattdessen einen Parkplatz zu bauen. Das würde die Anwohner entlasten und auch Parkplätze für die Museumsbahn schaffen.

Foto: G. Bartsch

Noch mehr Widerstand riefen die Pläne hervor, das Gebiet zwischen Kemmannstraße, Ringkotten und Kuchhausen zu bebauen — genannt „Im Brackel“. Eine Bürgerinitiative überreichte Oberbürgermeister Andreas Mucke im vergangenen Herbst knapp 2000 Unterschriften gegen die Pläne. Der Widerstand richtete sich vor allem gegen die "massive Bebauung“ — gemeint war ein großes Mehrfamilienhaus an der Kemmannstraße. Passiert ist seither auf dem Gelände nicht viel. Nach WZ-Informationen gibt es noch keine Entscheidung darüber, ob und wie das Gebiet bebaut werden soll.

Foto: Gerhardt Bartsch

Auch auf dem Gelände an der Ecke Buscherhofer Straße/Bergerhauser Straße ist aktuell keine Veränderung zu beobachten. Dort sind ebenfalls Wohnhäuser geplant. „Da werden Käufer gesucht“, sagt Alexander Buckardt von der Wirtschaftsförderung.

Dagegen soll sich auf dem Gelände an der Hackestraße schon bald etwas tun. Investor Leonhard Schönhals erwartet nach eigenen Angaben die Genehmigung für Erdarbeiten, will in zwei Wochen beginnen, das Gelände aufzuschütten, und dann auch die alte Sägefabrik abreißen: „Die ist dann in zwei Monaten weg.“ Es laufe alles gut, er sei sehr optimistisch, sagt er. Auf dem hinteren Teil des Geländes soll nicht produzierendes Gewerbe entstehen, auf dem vorderen Teil seien 25 bis 30 Eigentumswohnungen geplant. Für die Gewerbeimmobilien habe er bereits drei Käufer. Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé betont, dass die Politik das Vorhaben im Auge habe: „Wichtig ist, dass die Firma Picard geschützt ist.“ Es dürfe nicht sein, dass neue Anwohner dann gegen Emissionen des Hammerherstellers klagen könnten.

Schon fast fertig ist das Bauprojekt Schwabhausen 31. Dort sind sieben Eigentumswohnungen entstanden. Das Mehrfamilienhaus füllt die Lücke, nachdem dort ein altes Gebäude abgerissen wurde. Solche kleineren Projekte haben wohl mehr Chancen. Alexander Buckardt stellt fest: „Es gibt zwar Anläufe für größere Baugebiete, die dann aber nicht weiterkommen“, sagt er mit Blick auf „Im Brackel“.