Wuppertal Es gibt Hoffnung für den Bahnhof Küllenhahn
Das historische Gebäude könnte bald einem Neubau weichen. Josef Neumann (SPD) sucht einen Nachnutzer.
Küllenhahn. Die Abrissgenehmigung ist längst erteilt, eine Bauvoranfrage ebenfalls positiv bescheinigt. Aber es passiert nichts am Bahnhof Küllenhahn. Seit Jahren. Außer, dass das historische Gebäude mehr und mehr verfällt.
Die Besitzerin, Cornelia Ernenputsch, der der Bahnhof zur Hälfte gehört, wollte vor Jahren ein Künstlercafé an dem Ort bauen. „Aber das würde eine Million Euro kosten“, sagt sie, „das kann ich nicht stemmen.“
Jetzt könnte sich doch etwas tun. Denn Josef Neumann, SPD-Landtagsabgeordneter, hat sich eingeschaltet und vermittelt derzeit, will einen Investor finden und eine Nachnutzung sichern. „Wir sind am Ball“, sagt Neumann, will aber nicht ins Detail gehen.
Nur so viel: Der ehemalige Geschäftsführer der Lebenshilfe bleibt seinem Herzensthema treu und kümmert sich um eine soziale Nutzung. „Ich habe dem Besitzer gesagt: Wenn Sie einen Bürotrakt bauen wollen, bin ich raus. Wenn Sie etwas Soziales aufbauen wollen, bin ich auf Ihrer Seite.“
Das ist nur konsequent, berichtet Cornelia Ernenputsch doch davon, dass es bereits Verhandlungen mit einem Sozialen Träger gegeben habe. Die seien aber am Ende gescheitert.
Cornelia Ernenputsch, Besitzerin
Josef Neumann nutzt jetzt seine Kontakte und sagt, er habe auch schon Interessenten. „Jetzt geht es in die tieferen Gespräche“, verrät er. Er hofft darauf, Leben und Arbeiten von Menschen mit Behinderung dort zusammenzubringen mit einer Nutzung als Café oder einem anderen Ort der Kommunikation. Der ehemalige Bahnhof sei schon deswegen interessant, weil der Ort Geschichte habe und so nah an der Sambatrasse liege, sagt Neumann. Ein idealer Standort für seine Vorstellungen.
Michael Ludwig, 1. Vorsitzender des Bürgervereins Küllenhahn, hofft seit langem auf eine neue Nutzung des Geländes. „Dort passiert nichts“, sagt er, obwohl es mehrere Vorstöße gegeben habe. Für ihn ist der Bahnhof ein Problem, das angegangen werden muss. Von der Stadt komme nichts. Die kann nicht eingreifen, so lange keine Gefahr von dem Bahnhof ausgeht — wie bei so vielen anderen Problemimmobilien in der Stadt.
Ludwig glaubt, dass sich eine Umnutzung schnell regeln ließe, wäre der Bahnhof einmal freigekauft. Immerhin gebe es doch reichlich Fördertöpfe, aus denen man Unterstützung beziehen könnte, ist er sich sicher — gerade wenn es eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung dort geben soll. Insofern dürften ihm der Einsatz und Vorschlag Neumanns gelegen kommen und gut gefallen.
Dazu müssen die Besitzer den Bahnhof erst einmal verkaufen. Cornelia Ernenputsch sagt, das sei in jedem Fall das Ziel. „Wir sind daran interessiert, eine Lösung zu finden, und das Gebäude zu verkaufen“, versichert sie. Dass Josef Neumann sich jetzt eingeschaltet hat, könnte ein gutes Zeichen sein.