Hochkarätiges Konzert mit Jazz-Legende Monk

Nachtfoyer mit dem Wolfgang Schmidtke Orchestra in der Oper.

Foto: Fries

Der einstige Schauspielintendant Holk Freytag holte im Dezember 1997 den Jazz in die heute geschlossene Theaterstätte an der Kluse. Hoch her ging es dort im Foyer, wenn sich Jazzgrößen die Klinke in die Hand gaben. Bis tief in die Nacht hinein wurden manchmal nach den Konzerten in der Kantine persönliche Kontakte gepflegt. Der Name „Nachtfoyer“ kommt also nicht von ungefähr. Immer noch betreut Wolfgang Schmidtke als künstlerischer Leiter die zur festen Institution gewordene Kon-zertreihe, die mittlerweile im Kronleuchterfoyer des Opern-hauses ein neues Zuhause ge-funden hat.

Wie beim Eröffnungskonzert vor über 20 Jahren sorgte auch jetzt sein Orchester für einen hochkarätigen Abend, der dem legendären Thelonious Monk gewidmet war. Als Monk am 17. Februar 1982 im Alter von 64 Jahren starb, verlor die Jazzwelt einen ihrer größten Musiker. Seine spezifi-schen Klavierimprovisationen sind unnachahmlich. Er gilt als Mitbegründer des „Bebop“ und Wegbereiter des Modern Jazz bis hin zum Free Jazz. Zwölf seiner hochgeschätzten Stücke hatte die 15-köpfige Big Band auf den Notenpulten liegen, mustergültig arrangiert von Schmidtke.

Der angesehene Saxophonist hatte die teils vertrackten kompositorischen Strukturen Monks genau analysiert. Teils legte er die Themenköpfe wie beim Eingangstitel „Thelonious“ homophon in die Hände der Trompeter, Posaunisten und Saxophonisten, diei mit einem satten Sound und präzisen Rhythmik brillierten. Dann wiederum waren die Melodien derart solistisch auf die Bläserstimmen verteilt, dass jeder Ton von anderen Musikern gespielt wurde. Diese Praxis ist hochgradig schwer, führte verständlicherweise zu ein paar Ungenauigkeiten. Doch insgesamt spielten die vier Trompeter, die vier Posaunisten, die vier Saxophonisten, der Pia-nist, der Kontrabassist und der Schlagzeuger aus einem Guss.

Die Vollblutmusiker hatten sicht- und hörbar Spaß an der Monk-Musik, die mit klassischen und modernen Jazzmitteln erstklassig neu verpackt war. So kamen „Reflections“, „Hackensack“, „Misterioso“ oder „Friday the 13th“ als letzte Nummer vor der Zugabe „Pannonica“ außerordentlich differenziert von der Bühne. Auch die Improvisationen aller Bandmitglieder - darunter der renommierte Saxophonist Gerd Dudek - ließen hinsichtlich kreativer Musikalität und Virtuosität keine Wünsche offen. Zur großen Begeisterung der zahlreichen Jazzfans. has