Hochwasser: Kleine Dramen, Lob und Dank für Wuppertaler Helfer
Erwin Rohde, seit 1975 Feuerwehrmann in Wuppertal, erinnert sich an den Einsatz der Bergischen Retter in Magdeburg.
Wuppertal. Seit 1975 ist Erwin Rohde bei der Wuppertaler Feuerwehr — ein pralles Retterleben. Doch die zweitägige Hilfsaktion im Hochwassergebiet rund um Magdeburg wird der 57-Jährige nicht vergessen: „So etwa hat man einmal im Leben.“ Und damit dürfte er auch für die knapp 50 Retter aus Wuppertal sprechen, die mit der 5. Bereitschaft aus dem Bergischen Land am vorvergangenen Wochenende zum Deichbau nach Sachsen-Anhalt abkommandiert worden waren (die WZ berichtete).
Es sind die kleinen Dramen, an die sich Rohde eine Woche nach der Heimkehr aus dem Hochwassergebiet erinnert. Wie berichtet, waren die Retter aus Wuppertal zur Sicherung eines Umspannwerks und eines Heizkraftwerks im Einsatz. Die Sicherung vor den Fluten der Elbe klappte, Magdeburg blieb ein kapitaler Stromausfall erspart. Dafür gab es viel Lob.
Doch parallel zum erfolgreichen Deichbau am E-Werk, hatten auch die Bewohner eines angrenzenden Wohngebiets versucht, ihre Siedlung per Deichbau zu retten. Dadurch staute sich das Wasser an anderen Stellen gefährlich auf. Irgendwann musste die übergeordnete Einsatzleitung in Magdeburg über den Fall entscheiden: Entweder werden Umspannwerk und Heizkraftwerk überflutet, oder die Siedlung.
Rohde hält kurz inne: „Irgendwann kam die Polizei und der selbstgebaute Deich, der die Siedlung schützte, wurde aufgemacht — es ging offenbar nicht anders. Das war ganz bitter für die Bewohner.“ Er habe danach mit den Betroffenen viel gesprochen und versucht zu erklären, warum „oben“ so entschieden werden musste. Wenig später seien dann Leute aus der Siedlung zu den Rettern aus dem Bergischen gekommen und brachten Getränke und Süßigkeiten mit. Erwin Rohde: „Das war schon eine tolle Geste.“