Kommission prüft: Was macht einen guten Kleingarten aus?

Der Kleingartenverein Langerfeld wurde unter die Lupe genommen.

Langerfeld. „Was der Frühling nicht säte, kann der Sommer nicht reifen“, steht auf der Homepage des Kleingartenvereins Langerfeld. Nun haben die Gärtner nicht nur auf ihren Parzellen gesät. Sie haben so manches ökologische Projekt angeschoben, spielen eine wichtige Rolle im sozialen Leben Langerfelds, sind um Integration bemüht. Das hat schon etliche Früchte getragen. Eine weitere wäre es, wenn sie in diesem Jahr erfolgreich beim Landeswettbewerb für Kleingärten abschneiden, den das Umweltministerium ausgeschrieben hat.

Im Vereinsheim In der Fleute sind die Tische liebevoll gedeckt. Karten und Schautafeln hängen an Aufstellern. Gleich kommt die Bewertungskommission. Zu denen, die sie erwarten, gehört der zweite Vorsitzende des Vereins, Wolfgang Schmidt, der Kreisvorsitzende Fritz Ortmeier und die Leiterin des Stadtressorts Grünflächen und Forsten, Annette Berendes. Die drei präsentieren den Verein, nachdem die Kommission unter Leitung von Martina Oldengott aus dem Reisebus ausgestiegen ist.

Und sie können einiges erzählen. Die Anlage dient den Bürgern nicht zuletzt als grüner Verbindungsweg. Andere Vereine treffen sich im Heim. Bewohner von Altenheimen werden zum Kaffee gebeten. Ortmeier: „Jeder zweite Langerfelder war schon mal hier.“ Außerdem hilft der Verein so manchem, der nach Deutschland gekommen ist, hier neue Wurzeln zu schlagen. Rund die Hälfte der Gärtner In der Fleute kommt aus Polen, Italien oder der Türkei, so Schmidt. „Bei der Gelegenheit lernen wir so manches neue Gemüse kennen.“

Beim Rundgang durch die Gärten sieht die Kommission so manches Gemeinschaftsprojekt. Etwa die Obstbaumwiese, wo unter anderem alte Sorten wie der Dülmener Rosenapfel oder der Weiße Winterglockenapfel wachsen. Man freut sich am Insektenhotel, das auch Ölkäfer und Netzflügler zu schätzen wissen.

Die anfangs geschlossene Gruppe teilt sich in kleinere Gesprächskreise auf. Man unterhält sich über Gewächshäuser und Tomaten, über Bohnenstangen, Pflanzengemeinschaften, das Gärtnern im Alter, den Jahresablauf aus Gärtnersicht. Dass ein leichter Nieselregen aufgekommen ist, scheint keiner zu bemerken. Die einen stört er nicht. Den anderen nässt er den Garten.