Veranstaltungen Hohenstein: Der Blick auf Barmen vom Korallenriff aus

Barmen. · Park des Monats: Der Fels samt Parkanlage ist am 15. März eine Station beim Rundgang zu den Naturdenkmälern.

Dirk Mücher zeigt am 15. März einige Naturdenkmäler – mit dem Höhepunkt Hohenstein.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Mitten in Barmen liegt ein Korallenriff. Zumindest die Überreste von dem, was vor rund 390 Millionen Jahren existierte. Stehen geblieben ist nur eine markante Felsklippe, der Hohenstein. Wer von „unten“, also aus Richtung Wupper, den dazugehörigen Park entdecken will, muss erstmal suchen. Die Bebauung rund herum versperrt den Blick. Zum Glück, sagt Dirk Mücher vom Sauerländischen Gebirgsverein, sei zumindest der Fels samt Grünanlage gerettet worden, als nach dem Zweiten Weltkrieg neuer Wohnraum geschaffen werden musste. Hat man sich also auf dem Weg über Straßen und Treppen hochgearbeitet, schimmert der Hohenstein aus dem Grün hervor. Und wer schließlich auf der Anhöhe steht, wird mit schönen Ausblicken auf Barmen entlohnt.

Ein Spitzname des Felsens:
das Teufelspult

„Früher hieß es: Von dort wirkt Barmen viel größer als es eigentlich ist“, erzählt Mücher, der am 15. März Besucher zum Hohenstein und anderen Naturdenkmälern führen wird. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Park des Monats“.

„Diesmal ist es kein großer Park“, sagt Mücher. Dafür ein besonderer. Einer, um den sich viele Mythen ranken. Zum Beispiel der, dass sich der Fels einmal am Tag um seine eigene Achse dreht. Um 12 Uhr, so steht es auf einem Hinweisschild, das an die alte Sage erinnert. Wobei der Zusatz, dass nicht klar sei, ob links- oder rechtsherum und ob Sommer- oder Winterzeit gelte, am Wahrheitsgehalt doch einige Zweifel lässt.

Mücher kennt noch einige Spitznamen für den Hohenstein wie „Teufelspult“ und „Teufelstintenfass“ für den kleinen Vorsprung nebenan. Und die Anekdote, die sein Opa immer zum Besten gab: Nicht der Storch bringe die Kinder, sondern sie kommen vom Hohenstein, erzählt Mücher lachend.

Früher war der Hohenstein auch eine beliebte Barmer Attraktion. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts – Barmen war 1808 gerade frisch zur Stadt erhoben worden – lockte die Aussicht zahlreiche Bewohner des Wuppertals. Viele historische Postkarten zeigen den Felsen, der damals – mangelnder Bebauung sei Dank – schon weithin sichtbar war.

Um 1900 gestaltete Gartenarchitekt Arthur Stüting, Sohn des ehemaligen preußischen Hoffotografen Louis Stüting, das Areal als Parkanlage. „Die Wege wurden im Rautenmuster angelegt“, erklärt Mücher, was heute noch zu sehen ist. Insgesamt umfasst die Grünanlage eine Fläche von gut 0,45 Hektar.

Über die Jahre geriet der Hohenstein bei vielen Wuppertalern aber in Vergessenheit. Die Bäume wuchsen und versperrten die Ausblicke. Die Zahl der Häuser stieg. Erst um 2008 wurde der Felsen samt Park freigeschnitten und brachte die Anlage wieder besser zur Geltung.

„Er ist sicher auch der Höhepunkt unserer Führung“, macht Mücher deutlich. Doch auf dem Programm stehen noch einige andere Naturdenkmäler. Etwa zwei der erhalten gebliebenen alten Grenzbäume zwischen Barmen und Elberfeld am Schwabenweg oder ein uralter Birnbaum an der Eichenstraße. Station sind auch die Obstwiese der Vereinten Evangelischen Mission auf der Hardt – „da macht die Stadt immer die Baumschnittkurse“, erzählt Mücher – und die Parkanlage rund um die alte Justizschule auf der Hardt, um die es aktuell Diskussionen gibt: Die Stadt verhandelt bekanntlich mit dem Land über den Kauf und will die Gebäude abreißen. Unter dem Gelände befinden sich aber Teile der Hardthöhlen.