Wall Holiday Inn Express: Das Gebäude in Wuppertal wird verkauft
Wall. · Der Entwickler hatte angekündigt, den Leerstand bis Anfang 2019 zu füllen. Doch das Erdgeschoss bleibt leer.
Der Düsseldorfer Projektentwickler 6b47 (sprich: Six before seven) verkauft das Gebäude am Wall, in dem sich seit Anfang des Jahres das Hotel Holiday Inn Express befindet. Deswegen gebe es bisher auch keine Neuigkeiten um die Vermietung der 470 Quadratmeter Fläche im Erdgeschoss, sagt ein Sprecher des Unternehmens.
Der Geschäftsführer Fred Schelenz und die Leiterin kaufmännische Projektentwicklung Nicole Nagel hatten in der WZ vor knapp einem Jahr angekündigt, dass der Leerstand im ersten Quartal 2019 mit Gastronomie gefüllt worden sein sollte. Stattdessen wurde seit dem vergangenen Jahr um den Verkauf des Gebäudes verhandelt. Jetzt stehe man kurz vor dem Abschluss, so der Sprecher. Dann würden die Verhandlungen wieder aufgenommen. Wann aber dann etwas im Erdgeschoss des Hotels einzieht, ist bisher völlig unklar.
Der Sprecher sagt, der vorherige Interessent sei immer noch sehr interessiert. Die Verhandlungen hätten aber gestockt in der Zeit, in der man sich erst um den Verkauf des Hauses gekümmert habe. Geplant ist mit diesem Interessenten also weiter eine Gastronomie. Mehr Details konnte der Sprecher nicht nennen.
Für den Wall heißt das erst einmal weiter enttäuschte Erwartungen. Denn mit dem Neubau des Hotels und des Rinke-Hauses gegenüber war auch Hoffnung auf eine weitere Entwicklung der Straße aufgekommen. Was dann folgte, war eben Leerstand oder die Neueröffnung von Kik im Rinkehaus, die Baudezernent Frank Meyer „enttäuschend“ genannt hatte. Die Stadt hatte sich höherwertige Mieter gewünscht.
Das betont Meyer auch heute noch. Geschäfte wie Kik seien nicht, was die Stadt sich für den Wall wünsche. „Der Wall hat bessere Optionen“, findet Meyer. Andererseits betonte er aber auch die schwierige Lage des Einzelhandels generell und das zumindest politisch noch nicht verabschiedete Thema FOC in der Bundesbahndirektion. Faktisch sei das vom Tisch, theoretisch aber immer noch ein „Schreckgespenst“ für weitere Investitionen.
Dass sich der Wall mittlerweile weitgehend gefüllt hat – es gibt noch Leerstände in der ehemaligen Santander-Bank, eben im Hotel und dem Rinke-Haus – sei ein gutes Zeichen. „Quantitativ könnte man sich zurücklehnen“, sagt Meyer, schränkt aber ein, dass es eben qualitativ noch Luft nach oben gebe – mit Blick auf Kik und Woolworth. Gerade weil der Wall ja auch eine ansprechende Architektur habe und ein neues Entree in die Stadt entstanden sei.
Ralf Engel, Geschäftsführer des Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverbands Wuppertal sieht die Sache positiver. Immerhin schüfen diese Unternehmen Arbeitsplätze. Dass sie sich überhaupt ansiedeln, liege daran, dass es zu viele Einzelhandelsflächen gebe und zu wenige Interessenten an den Mietflächen und eben auch ein Interesse an den Läden bei der Käuferschicht.
Dass der Wall nicht nur für günstige Händler attraktiv ist, hat zumindest der Einzug vom Modeunternehmen Hallhuber an den Wall 24 gezeigt.
Meyer hofft trotzdem, dass der Investor sein Versprechen einhält und das Erdgeschoss des Hotelbaus mit Leben füllt. Für die Verzögerung habe er aber Verständnis.