Hunde, Jogger, Geocacher: Landwirte schlagen Alarm
Bauern klagen über Hundekot und Jogger. Der Umgang mit der Natur werde immer rücksichtsloser.
Wuppertal. Immer mehr Hundekot auf landwirtschaftlich genutzten Feldern; immer mehr Menschen, die jenseits der Wege laufen oder spazieren; immer mehr Menschen, die bei Geocaching querfeldein laufen; und immer wieder Vorfälle, bei denen die Menschen mit Farbpistolen (Paintball) aufeinander schießen.
Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, hat diese Ärgernisse bereits vor einigen Jahren beim Sommerempfang angesprochen. Am Dienstag tat er es auf dem Hof Rohleder erneut. Wie sein Kollege Tim Neues stellt er fest: „Das wird immer schlimmer. Und das geht so nicht weiter.“
An die Jogger, die mit Musik auf den Ohren laufen, appelliert er dringend, wenigstens einen Stöpsel rauszunehmen. Denn sonst entstünden wirklich gefährliche Situationen. Überholt der Trecker zum Beispiel, schert der Jogger oft ganz zügig wieder ein — und merkt erst sehr spät, dass sich auch noch ein Anhänger hinter dem Trecker befindet.
Dahlmann geht am Ehrenberg schon häufig dazu über, vorzeitig zu hupen. Doch darauf reagieren die Jogger und Fußgänger meistens verschreckt.
Dahlmann und Neues berichten zudem von einem Fall in Beyenburg, bei dem die Fleischschau einer geschlachteten Kuh Bandwurmbefall offenbarte. Der konnte offenbar nur über Hundekot ans Tier gelangen.
Verärgert sind die Landwirte auch, weil kaum Strafen folgen. Die Halterin eines Hundes, der nachweislich ein trächtiges Reh gerissen hatte, hätte jüngst lediglich 200 Euro strafen zahlen müssen.
Dabei stellen Dahlmann und Neues angesichts der zunehmenden Freizeitbeschäftigungen im Wald und auf landwirtschaftlich genutzten Flächen fest: „Das Wild hat keine Möglichkeit mehr, sich zurückzuziehen.“ Neues ergänzt: „Es hat ja nichts mehr eine Konsequenz für die Verursacher. Den Leuten ist das egal.“