Neues Buch: Pinas lebendiges Erbe

„Tanz erben“: Buch über Pina Bausch.

Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. „Archive sind keine Museen. Sie wollen uns Vergangenes in der Gegenwart verständlich machen und Erbe in die Zukunft tragen“, erzählte die Soziologin und Autorin Gabriele Klein. Im Kronleuchterfoyer des Opernhauses hatten sich gut 50 Menschen versammelt, um die Buchpremiere von „Tanz erben: Pina lädt ein“ mitzuerleben.

Marc Wagenbach, ehemaliger wissenschaftlicher Leiter der Pina-Bausch-Stiftung und Herausgeber des gedruckten „Tanzarchivs“ moderierte den Abend und betonte: „Mit diesem Buch möchten wir Pinas Erbe antreten. Es geht darum, die Erinnerung zu konservieren.“

Seit sich die Pina-Bausch-Stiftung 2009 gründete, habe sie in den vergangenen Jahren ein interdisziplinäres, internationales Netzwerk aus Künstlern, Tänzern und Wissenschaftlern aufgebaut, um den Nachlass der berühmten Tänzerin und Choreografin zu erhalten. „Seit Pina Bauschs Tod haben wir gemeinsam daran gearbeitet und uns gefragt: Wie erben wir Tanz?“, so Wagenbach.

Mitautorin Gabriele Klein: „Eine Choreografie ist ein Übersetzungsprozess von einem auf den anderen Körper. Dabei kann man originalgetreu übersetzen, aber es wird nie das Original sein.“ So sei jede Rekonstruktion auch eine Neukonstruktion. Das sei positiv: Es ginge nicht darum, Pinas Erbe zu musealisieren, sondern es in die Zukunft zu tragen.