„Ich kann das FSJ nur empfehlen“

Kerstin Mays über Erfahrungen in der Mutter-Kind-Wohngruppe im Kinderheim.

Foto: Andreas Fischer

Kerstin Mays absolviert seit vergangenen August ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei den Mutter-Kind-Wohngruppen des Wuppertaler Kinderheims. Es wurde über den Internationalen Bund vermittelt.

Warum haben Sie sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr entschieden?

Kerstin Mays: Ich würde gerne Soziale Arbeit studieren — allerdings weiß ich noch nicht ganz, worauf ich mich festlegen möchte. Deshalb wollte ich mir das einmal im FSJ angucken und neue Eindrücke gewinnen.

Wie sind Sie an die Suche herangegangen?

Mays: Ich habe im Internet herumgesucht und mir einiges durchgelesen. Dann bin ich auf den Internationalen Bund gestoßen und fand ganz gut, was dort auf der Seite stand. Eigentlich wollte ich gar nicht mit Kindern arbeiten, sondern mit Jugendlichen. Da war aber gerade kein Platz frei. Dann wurde mir das hier empfohlen und ich habe das einen Tag lang ausprobiert. Das hat mir richtig Spaß gemacht und ich habe das begonnen.

Was sind Ihre Aufgaben?

Mays: Die Betreuung der Babys — füttern, wickeln, mit denen mal rausgehen, spielen. Mal macht man auch mit den Müttern Singspiele. Aber vor allem bin ich für die Babys da, während die Mütter in der Schule sind.

Was für Erfahrungen haben Sie gesammelt?

Mays: Man lernt viel für später, wie man richtig mit einem Baby umgeht, worauf man achten muss, wenn es krank wird, wickeln. Vieles kennt man ja am Anfang nicht so.

Was haben Sie als Herausforderung empfunden?

Mays: Wenn ein Baby viel schreit und man schon alles probiert hat und es immer noch weiter schreit — das ist manchmal schwer.

Sie haben auch regelmäßig Seminartage. Was haben Sie dort gemacht?

Mays: Unser erstes Seminar war eine ganze Woche in Hagen. Da haben wir uns mit Sozialpädagogik beschäftigt, haben gruppenstärkende Spiele gemacht — das war sehr lustig. Und wir haben uns mit den anderen ausgetauscht. Dann hatten wir gerade einen Aktionstag auf der Nordbahntrasse und haben unter dem Motto „Gemeinsam Gutes tun“ verschiedene Aktionen angeboten. Wir waren auch in der JVA — dorthin, wo sonst keiner hin darf. Das war auch spannend, obwohl es am Ende gar nicht so aufregend war, wie ich gedacht hätte.

Haben sich Ihre Zukunftspläne durch das FSJ geändert?

Mays: Nein. Ich habe mich jetzt bei verschiedenen Unis für Soziale Arbeit beworben. Und das FSJ wird als Wartezeit angerechnet.

Was würden Sie anderen Jugendlichen zum FSJ sagen?

Mays: In dieser Einrichtung ist das auf jeden Fall empfehlenswert. Mir hat es hier wirklich richtig Spaß gemacht. Gerade wenn man nach dem Abi nicht weiß, was man machen soll, hilft das sehr. Es ist etwas ganz anderes, ob andere einem von ihren Erfahrungen erzählen, oder ob man das selbst erlebt. Ich kann das FSJ nur empfehlen, ich bin sehr froh, dass ich es gemacht habe.