Wuppertal Ideen für das Bürgerbudget: Platz für Fahrräder auf dem Ölberg

Fünf Garagen für Räder sollen das Radfahren erleichtern. Dafür müssten Parkplätze weg.

Foto: Andreas Fischer

Ölberg. Was für Autofahrer schwer ist auf dem Ölberg, ist für Radfahrer auch nicht gerade einfach: Parkplätze finden. Für Räder gibt es keine Vorrichtungen in dem dicht besiedelten Quartier in Elberfeld. Wenige Radfahrer gibt es aber nicht. Sie alle müssen ihre Räder aus dem oder in den Keller oder die Wohnungen schleppen, wenn sie die nutzen wollen. Das wollen die Unternehmer*innen für die Nordstadt e.V ändern. Sie haben eine Idee beim Bürgerbudget eingereicht, die das ändern soll: Fahrradgaragen.

Fünf zentrale Fahrradgaragen sind angedacht — am Scheitelpunkt Ottenbrucher Straße, in einer Straße am Schusterplatz, auf dem Parkplatz Schreinerstraße, auf dem Parkplatz Sattlerstraße und an der Schule Hufschmiedstraße. In jeder sollen 12 bis 15 Fahrräder untergestellt werden können. Zudem sollen E-Bikes aufgeladen werden können. Die Kosten werden mit jeweils 8000 Euro angegeben, insgesamt also 40 000 Euro.

Norina Peinelt, Fahrradbeauftragte der Stadt, sagt, dass so eine Idee für fahrradgeprägte Quartiere wie den Ölberg und das Luisenviertel gut geeignet seien. Auch wenn dafür mal ein Pkw-Parkplatz wegfalle. „Irgendwo müssen Kompromisse gemacht werden, wenn man etwas Anständiges für Radfahrer schaffen will.“

Und dass Parkplätze wegfallen, scheint wahrscheinlich. Klaus Lüdemann von den Grünen sagt, dass pro Garage einer bis zwei Parkplätze gebraucht würden. Trotzdem unterstützt er die Idee — in der Hoffnung, dass dadurch einige Menschen überzeugt würden, ganz auf das Auto zu verzichten. Aktuell sagt er, sei es gerade in vielen dankmalgeschützten Altbauten der Fall, dass die Anwohner ihre Räder mühevoll aus dem und in den Keller tragen müssten. Das sei für viele ein Hindernis, das Rad überhaupt zu benutzten. „So wird das Fahrrad vielleicht alltagstauglicher, und die Leute merken vielleicht, dass man mit dem Rad auch gut vorankommt — zur Arbeit, zur Uni, zur Schule“, sagt er.

Die Parkhäuser sollen laut Vorschlag vom ADFC betrieben werden — wie es etwa in Dortmund der Fall sei. Der ADFC war am Freitag nicht zu erreichen. Ebenso soll für die Nutzung eine Gebühr anfallen, als öffentliche, frei zugängliche Abstellflächen fielen die Garagen also weg.

Der Vorschlag wurde bei der vergangenen Bürgerwerkstatt unter die 32 zu prüfenden Projekte gewählt. Bis zum 14. September läuft die Detailprüfung im Rathaus, bei der Kosten und Machbarkeit ermittelt werden. Am 14. September werden die realisierbaren Projekte vorgestellt. Danach stimmen die Bürger bis zum 5. Oktober online ab.