In Wuppertals Turnhallen gibt es noch viel zu tun

Viele Hallen müssen auf Vordermann gebracht werden, hat eine Umfrage der Gewerkschaft GEW ergeben.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Ein Viertel der Wuppertaler Schulen beschreibt die Situation der Sporthallen als gut oder sehr gut. Dort gibt es ausreichende Hallenkapazität, eine gute Bausubstanz und Ausstattung sowie kurze Wege. 20 Prozent der Schulen geben an, dass die Situation für den Sportunterricht zufriedenstellend ist. Das ist ein Ergebnis einer Kurzumfrage der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Anlass dafür ist der Umstand, dass Turnhallen an der Meiniger Straße und am Stadion Zoo möglicherweise vor der Schließung stehen.

Dabei kommt dem Schulsport nach Überzeugung der GEW für eine gute körperliche und geistige Entwicklung eine wichtige Schlüsselfunktion zu. „Doch seit vielen Jahren leiden etliche Wuppertaler Schulen darunter, dass Sporthallenflächen nicht ausreichen“, so Helga Krüger von der GEW.

An der Umfrage haben sich 67 von insgesamt 106 städtischen Schulen beteiligt. Als ein Resultat hält die GEW fest, dass mehr als die Hälfte der Schulen in unserer Stadt „mit unzureichenden und teilweise unzumutbaren Zuständen kämpft.“

Teilweise müsse auch der öffentliche Nahverkehr benutzt werden. Ein Haken daran: „Der Fahrplan passt nie zum Zeitraster des Stundenplans“, so Helga Krüger. In der Folge bleibt demnach als Sportzeit für die Kinder im Extremfall lediglich eine halbe Stunde.

Anders als zu den reinen Schulgebäuden gibt es laut Umfrage auch scharfe Kritik am Zustand der Turnhallen: 16 Schulen beklagen einen „teilweise erheblichen Sanierungsbedarf“, etliche Hallen seien darüber hinaus in einem desolaten Zustand.

Helga Krüger: „Sanitärbereiche sind jahrzehntelang nicht renoviert worden und stinken erbärmlich, Bodenflächen sind wellig, Mobiliar ist defekt und uralt, Matten schimmeln, Platz für Geräte fehlt, Prallschutz vor Betonwänden ist nicht vorhanden.“

Das Gebäudemanagement, in deren Verantwortung auch die städtischen Turnhallen liegen, verweist auf die positive Entwicklung der vergangenen Jahre. So habe es vor elf Jahren noch einen Sanierungsstau von 600 Millionen Euro gegeben. Heute seien es noch etwa 140 Millionen Euro. In diesem Investitionsstau befinden sich laut Gebäudemanagement auch noch Turnhallen.

Zudem sei es darum gegangen Prioritäten zu setzen. Und da sei es nun einmal zunächst um die reinen Schulgebäude gegangen. Denn dort halten sich viel mehr Menschen auf. In der aktuellen Vorhabenliste befinden sich auch wieder Turnhallen. Unmittelbar vor der Vollendung steht zum beispiel der Neubau der Turnalle an der St. Laurentius-Schule.