Tierwelt Invasive Insektenart: Asiatische Hornisse nun auch in Wuppertal gesichtet

Update | Wuppertal · Erste Sichtungen der invasiven Insektenart gab es in Cronenberg. Bisher habe es in diesem Jahr in NRW bereits 119 bestätigte Sichtungen gegeben.

In Cronenberg hat es nun Sichtungen der invasiven Asiatischen Hornisse gegeben. Links ist die invasive Asiatische Hornisse zu sehen, rechts die Europäische Hornisse, die geschützt ist.

In Cronenberg hat es nun Sichtungen der invasiven Asiatischen Hornisse gegeben. Links ist die invasive Asiatische Hornisse zu sehen, rechts die Europäische Hornisse, die geschützt ist.

Foto: M.Bick

Nun ist es amtlich: Die invasive Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist in Wuppertal angekommen. Laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW gab es in Wuppertal zwei bestätigte Sichtungen der Asiatischen Hornisse am 24. und am 14. September, so Sprecherin Birgit Kaiser de Garcia.

Eine weitere, noch nicht bestätigte Sichtung habe es am Dienstag, 26. September, gegeben. Die erste bestätigte Sichtung der Hornisse gab es demnach am 14. September in Cronenberg, so Anja Stamm, Imkerin und ehrenamtliche Ansprechpartnerin der Stadt Wuppertal. Gesichtet worden sei die Hornisse in einem Bereich an der Friedensstraße, Schorfer Straße und Hauptstraße in Cronenberg. „Das ist das Gebiet, wo wir aktuell rausfinden, wie die Tiere fliegen“, berichtet Stamm im Gespräch mit der WZ.

Die Asiatische Hornisse ist eine aus Südostasien stammende, kleinere Verwandte der Europäischen Hornisse und breitet sich laut Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (Lanuv) rasant aus. Diese Hornisse stelle eine Bedrohung für heimische Bienenvölker dar, so Anja Stamm. Die Tiere seien invasive Insektenjäger, die Bienen und andere Insekten im Bestand gefährden können, so das Lanuv auf seiner Webseite. „Im besiedelten Raum, etwa an Stadträndern, werden zu 66 bis 80 Prozent Honigbienen erbeutet“, heißt es dort. Die heimische Honigbiene hätte, anders als asiatische Honigbienen, keine Abwehrmechanismen gegen das Eindringen der Asiatischen Hornisse in den Bienenstock. Daher werden die Tiere als Bedrohung für die Imkerei gesehen.

Anja Stamm appelliert an Menschen, Sichtungen der Hornisse zu melden. „Wenn wir dessen nicht Herr werden, haben wir schnell ein großes Problem“, sagt die Imkerin. Bisher seien vereinzelte Tiere gesichtet worden. „Das ist die Vorhut.“ Aktuell seien noch keine Schäden an Bienenvölkern in Wuppertal bekannt. „Wir können im Moment nicht sagen, dass Völker kaputtgemacht worden sind“. Es sei aber wichtig, schnellstmöglich Nester zu finden und zu beseitigen.

Nicht nur das Fressverhalten der Hornissen sei ein Problem, sondern auch ihre Reproduktion. Bei der Europäischen Hornisse gebe es pro Nest etwa 50 bis 400 Tiere und rund 20 Jungköniginnen. Bei der Asiatischen Hornisse seien es rund 7000 Tiere und rund 200 Jungköniginnen, so Stamm. Ihr Stich sei aber nicht gefährlicher als ein Bienen- oder Wespenstich, so das Lanuv.

Die Vespa velutina ist nicht zu verwechseln mit der Asiatischen Riesenhornisse (Vespa mandarinia), deren Arbeiterinnen bis zu 4,5 Zentimeter und Königinnen bis zu 5,5 Zentimeter groß werden können.

Bisher habe es in diesem Jahr in NRW bereits 119 bestätigte Sichtungen gegeben. Sichtungen der Asiatischen Hornisse kann man bei Anja Stamm unter 0173 8170550 melden.

Nester der Asiatischen Hornisse müssen durch Fachpersonal entfernt werden. Die Europäische Hornisse (Vespa crabro) ist streng geschützt. Die Asiatische Hornisse ist überwiegend schwarz und schlanker als die heimische Hornisse.