Johlender Applaus für absurden Humor und gefräßige Pinguine
Beifall gab es für das lustige Familienstück vom TiC-Theater — eine gelungene Premiere.
Cronenberg. „Es gibt keinen besseren Rosinen-Käsekuchen als Rosinen-Käsekuchen mit ohne Rosinen!“ Verwirrende Backanweisungen sind noch das geringste Problem, das die zwei Pinguine (Björn Tappert, Isabel Auferkorte) über eine knappe Stunde Spielzeit umtreibt, nachdem sie ein herrenlos erscheinendes Käsekuchenstück wahrlich hemmungslos in sich hinein gestopft haben.
Die verfressenen Frackträger können nicht nur dem Besitzer, ein blinder Maulwurf (Ulrich Rattunde), keinen neuen Käsekuchen backen, auch das angebliche „Super-Huhn“ (Lara Sienczak) ist statt der versprochenen Rettung in der Not ein selbstverliebtes, verrücktes Huhn.
Klingt verrückt? Verrückt und nur so strotzend vor absurdem Humor ist es auch, das Familienstück „Pinguine können keinen Käsekuchen backen!“ von Ulrich Hub für kleine und große Kinder ab fünf Jahren, das am Sonntag, 20. November im TiC-Theater in der Borner Straße seine Premiere feierte.
Beate Rüter inszeniert die Geschichte der drolligen Pinguine mit eigentlich wenigen, jedoch gekonnt wirkungsvoll eingesetzten Mitteln in einem liebevoll gestalteten Bühnenbild. Neben lustigen Sprechchor-Szenen, einfallsreichen Slapstick-Einlagen und absolut schrägen Charakteren wartet das Stück auch noch mit witzigen Liedern wie einem „Fischstäbchen-Rap“ auf. Auch das Publikum wird mit einbezogen und darf dem blinden, rührend sensiblen Maulwurf ein Geburtstagsständchen singen.
Neben auf den Punkt funktionierender Komik, die nicht nur Kinder herzhaft zum Lachen bringt, begeistert das Stück vor allem durch absurde, verrückte Ideen und tolle Darsteller, die ihre Charaktere so überzeugend spielen, dass Jung und Alt sie schnell liebgewinnen.
Beate Rüter, die auch schon im Kinder- und Jugendtheater Regie führte und für ihre Theaterarbeit mit Jugendlichen mehrfach von der Stadt Solingen ausgezeichnet wurde, beweist mit diesem wirklich drollig-komischen Familienstück einmal mehr ihr Inszenierungstalent — das vom Publikum im ausverkauften Haus mit langanhaltendem, johlendem Applaus — inklusive begeistertem Fußgetrampel — honoriert wurde.