3,50 Meter: Nordbahntrasse wird am Stadtrand schmaler
Nachdem der letzte Knoten beim Förderantrag nun durchschlagen ist, gehen die Planungen in die nächste Runde: Es wird abgespeckt.
Wuppertal. Während Stadt und Wuppertalbewegung davon ausgehen, dass das Land Anfang nächsten Jahres 7,2 Millionen Euro für die Nordbahntrasse bewilligt, zeichnen sich beim Weiterbau des Rad- und Wanderwegs weitere Details ab: Abgesehen davon, dass die Trasse — wie berichtet — nun erst 2014 weitgehend fertiggestellt ist, wird sie in ihren Außenbereichen zunächst schmaler als geplant ausfallen.
Die Stadt bestätigt auf WZ-Nachfrage Informationen der Kreisgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), nach denen die Außenäste der Trasse 3,50 Meter breit angelegt werden. Auf den innerstädtischen Etappen bleibe es bei einer Breite von sechs Metern, erklärt Baudezernent Frank Meyer.
Demnach sollen die 3,50 Meter breiten Anschlüsse an das umliegende Radwegenetz allerdings so gebaut werden, dass sie später auf 4,50 bis 6 Meter verbreitert werden können. Das angepeilte Maß von 3,50 Metern reiche erst mal aus und entspreche angrenzenden Radwegen wie der Niederbergbahntrasse, die es laut Meyer auch „nur“ auf eine Breite von drei Metern bringen.
Durch das geringere Verkehrsaufkommen in den Außenbereichen — im Gegensatz zum innerstädtischen Teil der Trasse, der unter anderem auch Schulweg ist, — seien 3,50 Meter dort vertretbar.
Das bewertet der ADFC anders: „Eine so massiv abgespeckte Bauausführung“ sehe man „mit erheblicher Skepsis“. Angesichts des zu erwartenden Andrangs auch aus den Nachbarstädten seien auf einem 3,50 Meter breiten Weg „massive Konflikte zwischen den Nutzergruppen programmiert. Die Zahlen werden viel höher liegen als auf allen anderen Trassen in unserer Region.“
Der ADFC könne „vor solch einer kurzsichtigen Bauweise nur warnen“ und an alle Beteiligten appellieren, notfalls an anderer Stelle zu sparen — oder aber um zusätzliche Spenden zu bitten. Ein grundsätzliches Lob für die Stadtverwaltung gibt es vom ADFC mit Blick auf den innerstädtischen Bereich: Das betreffe insbesondere die Erreichbarkeit der Trasse aus der Nordstadt und die Anschlüsse ans umliegende Straßennetz.
Wie berichtet, hat die Wuppertalbewegung nun den für die Förderung wichtigen Eigenmittelnachweis erbracht — nach monatelangen Auseinandersetzungen mit der Stadt, die zumindest in diesem Punkt nun offenbar vom Tisch sind, einen strammen Sparkurs erfordern und auf der Trasse ein Jahr Verspätung mit sich bringen.
Und wie steht die Wuppertalbewegung zu einem 3,50 Meter breiten Rad- und Wanderweg in den Außenbereichen? „Für uns ist das zunächst einmal das kleinere Übel, zumal die Teilstücke später ja noch verbreitert werden können“, sagt Vereinsmitglied und Trassenplaner Lutz Eßrich auf WZ-Nachfrage.
Vorrangig gehe es erst einmal darum, die Anschlüsse an die angrenzenden Trassen zu schaffen und im finanziellen Rahmen zu halten. So ist vorgesehen, die 3,50 Meter breiten Etappen im Wuppertaler Westen hinter dem Abschnitt Dorp beginnen zu lassen — und im Osten in Höhe der Nächstebrecker Straße.
Wie der Vorsitzende der Wuppertal Bewegung, Carsten Gerhardt, im WZ-Gespräch erklärt, sollen innerhalb der anstehenden Ausführungsplanung Möglichkeiten geprüft werden, wie die Außenäste ebenfalls auf sechs Meter Breite gebracht werden können — gegebenenfalls durch Einsparungen an anderer Stelle, etwa bei den Ingenieurbauwerken.