Jugendliche bauen digital gesteuertes Radio

Schüler lernen in einem Workshop des Bergischen Schul-Technikums einen Betrieb kennen.

Foto: Stefan Fries

Große, roboterartige Maschinen stehen herum und dazwischen tummelt sich ein gutes Dutzend Schüler. Jeder von ihnen hat ein schwarzes Kästchen vor sich liegen: ein digital gesteuertes UKW-Radio. Es ist das Produkt des Elektrotechnik-Workshops für Schüler, zu dem die Maschinen- und Sicherheitstechnikfirma Schmersal in ihre Lehrwerkstatt an der Möddinghofe vom 13. bis 15. November eingeladen hatte. Der Workshop ist Teil des Programms „Technik macht Spaß“ von Uni Wuppertal und dem Bergischen Schul-Technikum.

14 Schüler waren dieses Mal dabei und werkelten drei Nachmittage lang an ihren Radios. Einer davon ist David (13). Der Achtklässler vom Carl-Duisberg-Gymnasium war sofort Feuer und Flamme, als er von dem Workshop erfuhr. „Ich interessiere mich sehr für Physik und möchte einfach wissen, wie technische Sachen konstruiert sind“, sagt David. Im Schulunterricht hätten sie immerhin schon mal eine Batterie konstruiert.

Weit mehr Praxis bietet da der Workshop. Zum Beispiel wenn die Schüler Bauteile löten. David ist begeistert: „Eigentlich wollte ich beruflich in Richtung Sport gehen, jetzt aber lieber in Richtung Erfinder, weil mir der Workshop so viel Spaß gemacht hat.“

Der 13-Jährige zeigt sich außerdem begeistert davon, Einblick in eine große Firma bekommen zu haben. „Ich wusste nicht, dass man so riesige Maschinen braucht, um etwas so Kleines herzustellen“, sagt er mit Blick auf die Maschinen in der Lehrwerkstatt.

Genau dieser Einblick ist es, weshalb Schmersal am Programm „Technik macht Spaß“ teilnimmt, erklärt Ausbildungsleiter Holger Stoffel. „Für uns ist der Workshop eine Möglichkeit, um zukünftige Auszubildende und duale Studenten zu finden“, sagt er. Seit drei Jahren ist Schmersal dabei. Stoffel erlebt hoch motivierte Schüler mit einem guten fachlichen Niveau. Das hänge aber sicherlich damit zusammen, dass dieses Mal sehr viele Schüler von MINT-Schulen dabei waren, die sich auf mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer spezialisiert haben.

Um den Workshop möglichst schülergerecht zu gestalten, sind neben zwei Ausbildern der Firma auch vier Auszubildende aus dem Betrieb dabei. „Mir liegt viel daran, dass sich die Auszubildenden auch gut einbringen“, sagt Stoffel. Zum Beispiel beim Erklären und Vormachen des Lötens von Bauteilen. „Es ist eine nette Truppe, mit der man gut arbeiten kann“, sagt Azubi Bastian Rabe (20). Er ist dabei, weil er die Schüler für Technik begeistern will - eine Begeisterung, die er von sich selbst gut kennt und gerne weitergeben möchte.

Zum Abschluss dürfen die Schüler ihre selbst gebauten UKW-Radios mit nach Hause nehmen - genauso wie das Zertifikat. „So ein Zertifikat kann man später einer Bewerbung für eine Ausbildung gut beilegen“, wirbt Ausbildungsleiter Holger Stoffel für den Kurs, den Schmersal in ähnlicher Form demnächst sicher wieder anbieten werde.