Schmersal sorgt für Sicherheit

Der Wuppertaler Wirtschaftspreis für das Unternehmen des Jahres geht an die K.A. Schmersal GmbH & Co. KG in Nächstebreck.

Foto: Schmersal

Wuppertal. Am 30. August 1945 beginnt das ganz persönliche Wirtschaftswunder von Kurt Andreas Schmersal. An diesem Tag setzt er seinen Entschluss um, die Existenz seiner Familie mit einer Firmengründung zu sichern. Seine Brüder Aurel und Ernst beteiligen sich an dem zu diesem Zeitpunkt wohl sehr gewagten Unterfangen. Dass die Unternehmung K. A. Schmersal mehr als 70 Jahre später zu den Weltmarktführern für Sicherheitsschaltgeräte für Personen- und Maschinenschutz gehören würde, war damals alles andere als absehbar.

Obwohl die Familie Schmersal aus dem Schwäbischen nach Wuppertal zuzog, agierten die Firmengründer von Anfang an mit dem für das Bergische Land typischen Pragmatismus. Der Mangel der Nachkriegszeit gebot es ihnen, außer den dringend benötigten Schaltern für den Betrieb von Aufzügen, zunächst auch Tauchsieder, Kocher und andere Dinge des täglichen Gebrauchs herzustellen. So erklärt sich, dass auch ein Waffeleisen Einzug in den Gründungsmythos einer Firma für Aufzugstechnik hielt.

Mit dem Wirtschaftswunder fährt der Aufzug auch für Schmersal steil nach oben. Sicher geregelt und geschaltet von den eigenen Produkten. Die heutigen Erzeugnisse der Firma sind das Ergebnis der Stärke und des jahrzehntelangen Erfolgs. Ursache war und ist vor allem die Fähigkeit, Bedürfnisse und Trends frühzeitig zu erkennen und schnell spezialisierte Produkte mit hoher Zuverlässigkeit dafür zu entwickeln.

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Über die Baubranche hinaus wuchs das Traditionshaus entlang des aufblühenden Maschinenbaus. In immer mehr Branchen sorgten die haltbaren Schaltungen aus Wuppertal für die Sicherheit von Mensch und Maschine. Dies hat zu einem der weltweit umfangreichsten Sortimenten für Sicherheitstechnik von heute mehr als 25 000 Produkten geführt. Entwickelt und getestet wurden sie alle in Wuppertal.

Der Gründungsstandort ist heute die „Lead Factory“ des globalen Schmersal-Produktionsverbundes. Dieser ist auch das Resultat einer frühen Internationalisierung. Geboren aus der Überzeugung, auf allen Märkten außer den eigenen Produkten auch mit Service und Know-how für die Kunden vor Ort zu sein. Dafür sorgen heute sieben Produktionsstandorte, 19 Tochtergesellschaften und mehr als 50 Handelsvertretungen rund um den Globus.

„Unsere Kunden möchten nicht nur einzelne Sicherheitskomponenten für ihre Maschinen kaufen. Sie erwarten ganzheitliche Lösungen für ihre zum Teil sehr komplexen Fertigungssysteme“, erklärt Oscar Arias, Divisionsleiter Vertrieb der Schmersal-Gruppe. Dazu gehören in den Zeiten von Industrie 4.0 auch umfassende Beratungsdienstleistungen. Daher fasste Schmersal 2016 seine Dienstleistungen unter der Marke tec.nicum zusammen. „Mit tec.nicum“, so der geschäftsführende Gesellschafter Philip Schmersal, „bieten wir unseren international tätigen Kunden ganzheitliche, produkt- und herstellerneutrale Beratung für jeden Standort aus einer Hand“.

Das Herz der Schmersal-Gruppe schlägt nicht nur in, sondern auch für Wuppertal. Das Unternehmen berücksichtigt außer ökonomischen und technologischen auch soziale und ökologische Aspekte bei allen Entscheidungen. Denn das in der dritten Generation inhabergeführte Familienunternehmen sieht sich nicht nur als Wirtschaftsunternehmen. Es ist auch ein guter Nachbar, der seine Standorte unterstützt und mitgestaltet. 750 der weltweit 1750 Mitarbeiter arbeiten in Wuppertal. Schmersal fördert Studenten an der Bergischen Universität und an der Junior Uni. Das Sponsoring von kulturellen Einrichtungen und Sportvereinen ist ein ebenso großer Teil der Firmenphilosophie wie das besondere Engagement für kranke ältere Menschen und Kinder.