Junge Reiter nehmen erste Hürden

Das Turnier des Reit- und Fahrvereins Haßlinghausen stand über Pfingsten wieder im Zeichen des Reiternachwuchses.

Foto: Anna Schwartz

Haßlinghausen. Viele Mädchen träumen von ihrem eigenen Pferd. Beim Reit- und Fahrverein in Haßlinghausen kann dieser Traum wahr werden. Und wer reitet, der versucht auch, sich stetig zu verbessern. Deshalb veranstaltete der Verein wieder sein Pfingstturnier, das als Amateurturnier ausgelegt war. Da der Verein sehr viel Wert auf die Kinder- und Jugendarbeit legt, seien vor allem Amateurreiter am Start. Denn der Großteil der Vereinsmitglieder seien nun einmal Kinder und Jugendliche: „Es geht darum, eine Grundlage für spätere Turniere zu schaffen, da sie hier erste Erfahrungen sammeln können“, so Hans-Jürgen Piorreck, erster Vorsitzender des Vereins.

Es müssen zwar gewisse Voraussetzungen erfüllt werden, bevor man daran teilnehmen kann, aber es kann sich im Grunde jeder beteiligen, der Spaß am Reitsport hat. Am Samstag wurden hauptsächlich Dressurübungen gezeigt. Dabei geht es darum, in verschiedenen Gangarten zu reiten, die Technik wie durch Kurven geritten wird, aber auch das seitlich oder rückwärts reiten gehören dazu. Am Sonntag standen dann die Springprüfungen auf dem Turnierplan.

Es gibt verschiedene Schwierigkeitsstufen. Diese werden Leistungsklassen genannt. Die Einsteigerklasse E beinhaltet nur sehr einfache Übungen. Weiter geht es über die Anfängerklasse A, die leichte Klasse L, die mittelschwere Klasse M und die schwierige Klasse S. Um bestimmte Klassen reiten zu können und zu dürfen, muss man vorher Reitabzeichen ablegen und Lehrgänge belegen. So können Reiter sich die Klassen stufenweise erarbeiten.

Bewertet wurden die Reiter und Reiterinnen durch ausgebildete Richter, die aber aus anderen Vereinen kamen. Dabei wurden dann Wertnoten verteilt. Durchschnittlich liege die Bewertung zwischen fünf und sieben Punkten, ab höheren Leistungsklassen gebe es auch mal mehr Punkte. Die Richter bewerteten die Haltung des Reiters und den Umgang mit dem Pferd, aber auch die Haltung des Pferds selber. So kann auch ein Reiter mit mehreren Pferden antreten. Es gibt die Regel, dass jeder Reiter insgesamt dreimal pro Pferd an den Start gehen darf. Jede Platzierung des Pferdes ab der Anfängerklasse steigert den Verkaufswert des Pferdes, so dass eine hohe Motivation besteht, möglichst viele Punkte auch für das Pferd zu bekommen.

„Wir haben vor allem junge Reiter. Wir wollen ihnen in den Turniersport rein helfen. Bei uns ist auch die Familie wichtig: Die Eltern sind stolz und manchmal sind sogar die Großeltern dabei“, sagt Jürgen Piorreck. Teilweise würden die Kinder schon mit drei Jahren mit dem Reitsport beginnen. Der Einstieg erfolgt meist über das Voltigieren, also das Führen des Pferdes an der Leine durch eine dritte Person. „Die werden dann auf Ponys durch die Halle geführt. Mein Sohn und meine Tochter haben auch so angefangen“, so Piorreck. Das wird Führzügelklasse genannt.

Bei dem Turnier am Wochenende sind etwa 500 Reiter gestartet, so dass es insgesamt etwa 1000 Starts gegeben hat. Bereits zum 68. Mal veranstaltete der Verein ein solches Turnier: „Das ist eines der ältesten Turniere in der Umgebung“, so Piorreck.