Junge Tänzer erobern das Opernhaus
Die Ensembles von Musical & Dance zeigen einen mitreißenden Tanzabend.
Wuppertal. Sie schlüpfen in viele Rollen, sind Peter Pan, Maskentänzer, Rock-’n’-Roller, Ballett-Eleven, Grufties, Vampire oder gar der Tod: Die Ensembles von Kristopher Zechs Gruppe Musical & Dance feierten ihren neuen Musical-Tanzabend „Stage“ vor begeistertem Publikum im ausverkauften Opernhaus. Gerade erst kamen sie hochdekoriert von den Duisburger Tanztagen und dem Bundewettbewerb „Jugend tanzt“ in Paderborn zurück — in Wuppertal zeigten sie nun mit Schwung und Pepp, was in ihnen steckt.
So entführte das Kinderensemble mit bunten Kostümen und flinken Bewegungen in die heile Welt von Peter Pans Nimmerland. Und zusammen mit dem Jugendensemble tanzten sie aus dem Musical „Tarzan“ ein beschwingtes „Du brauchst einen Freund.“ Viele Musical-Hits setzen die Kinder und Jugendlichen auf der Bühne um, immer von Zwischenapplaus begleitet.
Spritziger Disco-Tanz, gefühlvoll getanztes Ballett und akrobatische Hebefiguren wechseln im munteren Reigen — Langeweile ausgeschlossen. Blau-rote Lichtregie illustrieren „Wenn das wirklich Liebe ist“ — die innigen Paar-Tänze aus dem Musical „Bonifatius“. „Nicest Kids“ tanzen einen feschen Rock ’n’ Roll in den bunten Kleidern der 60er Jahre und aus „Hairspray“ das freche „Mama, ich bin nicht mehr klein.“
Nach der Pause wird es mit den fortgeschrittenen Tänzern mystisch und ein bisschen gruselig. „Elisabeth“, „König der Löwen“ und „Tanz der Vampire“ standen Pate bei den Choreografien, die am gelungensten sind, wenn nicht nur die beschallende Musik, sondern auch der Tanz eine Geschichte erzählt-
Schwarze Umhänge, Fledermaus-Kostüme, löchrige schwarze Strumpfhosen und düstere Schminke etwa beim Song „Totale Finsternis“. Wacklig, dann immer gelenkiger treten die Geister um fünf vor zwölf zum Grusel-Marsch an. Schaurig flattern die Umhänge, schrill grinsen die Masken im mystischen Song aus „Elisabeth“ dem Tod entgegen.
Wie gut, dass „Schattenland“ aus dem „König der Löwen“ mit grün-blauer Lichtkulisse Beruhigung schafft, ebenso wie das stimmungsvolle Finale „Wie wird man seinen Schatten los“ aus „Mozart“. Aber Ruhe gibt es noch lange nicht nach dem mitreißenden Tanzabend: Die Ensembles verabschieden sich in Choreografien — und um Zugaben kommen sie natürlich auch nicht herum. Kristopher Zech kann stolz sein: Musical & Dance hat auf der Opernbühne überzeugt.