Junge Tüftler versuchen sich an eigenen Möbeln

Schüler entwarfen die Modelle, um in ihrem Schulgebäude besser lernen zu können.

Foto: Stefan Fries

Hardt. Die Schulleiterin Claudia Schweizer-Motto schaut auf eine Reihe selbstgebastelter Möbel in der Aula. „Diese Gegenstände sollen nutzbare Kunst sein“, sagt sie zu den Möbelstücken aus Wellpappe. Das Projekt des Möbelbauseminars an der Wilhelm-Dörpfeld Gymnasium (WDG) fand unter der Leitung des Schweizer Architekten und Schulentwicklers Andreas Hammon statt.

Mehr als 50 Schüler aus den Jahrgängen fünf bis zwölf haben im Rahmen des Seminars teilgenommen. „Wir haben uns auch nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn zu wenig Material vorhanden war“, erzählt die begeisterte Tüftlerin Emilie Berkel aus der siebten Klasse.

Die Idee dahinter ist, dass die Schüler sich Gedanken machen sollten, wie sie am besten zu Hause lernen können und wie man dies gut in den Alltag integrieren kann. „Da es in den Klassenzimmern oft zu laut ist und man sich so nicht gut konzentrieren kann, soll unser Möbelstück auf dem Flur stehen, damit man dort in Ruhe lernen kann“, erläutert Emilie Berkel.

Die Schüler sollen durch das Projekt aktiv an der Gestaltung des neuen Schulgebäudes teilnehmen. Zuerst haben sie Skizzen in Einzelarbeit angefertigt. Danach haben die Jugendlichen in Gruppenarbeit Modelle im Maßstab eins zu zehn angefertigt. Anschließend wurden diese dann in realen Größen umgesetzt.

Da Bewegung elementar zum Lernprozess gehört, sollten die Schüler versuchen, dies mit in ihre Möbel zu integrieren. So ist zum Beispiel ein Hocker entstanden, der so gebaut ist, dass man ohne Probleme mit ihm gefahrlos kippeln kann. Andere Schüler haben den Fokus auf Gruppenarbeit und auf die dabei entstehende Kommunikation gelegt.

Emilie Berkel baute mit ihrer Gruppe ein Möbelstück, welches aus verschiedenen Podesten mit variablen Höhen besteht. Dieses taufte die Gruppe auf den Namen „3-in-1-Podest(t)raum“. Jannik Weber und Lilly Lückerath wollten indes einen Schaukelstuhl bauen. Der ähnelte so stark dem Wuppertaler Wahrzeichen, dass sie sich kurzerhand überlegten, ihren Schaukelstuhl wie einen Schwebebahnwaggon aussehen zu lassen.

Die Schüler haben sich auch Gedanken gemacht, wo ihr Möbelstück am besten platziert werden soll. Sandra und Maybridt aus der achten Klasse bauten eine gemütliche Sitz- und Liegegelegenheit, damit man sich wie zu Hause auch mal hinlegen kann. Dieses Möbelstück sieht aus wie eine Welle und ist für den Rücken ergonomisch angepasst. Die Jugendlichen lernten auch, wie man gut improvisiert und dass man sein Ziel nicht so einfach aus den Augen verlieren darf. Durch das Zusammenarbeiten lernten sie zudem, wie wichtig Teamgeist ist.

Unterstützt wurde das Projekt durch Sponsorengelder sowie freiwillige Helfer, die handwerklich geschickt sind. Damit die Möbel auch aus den richtigen Materialien gebaut werden können, sucht die Schule weitere Helfer, die sich mit ihrem Fachwissen einbringen können, sowie weitere Sponsoren.