Kandidatenkür, die Dritte: SPD schickt Andreas Mucke ins Rennen
Heute macht die SPD Andreas Mucke zum Herausforderer von Peter Jung (CDU).
Wuppertal. Am Samstag beginnt das Endspiel um die Macht im Wuppertaler Rathaus. Und die SPD schickt einen aufs Feld, der das Stadion kennt wie wenige andere. Andreas Mucke (48) soll den amtierenden Oberbürgermeister Peter Jung (59) aus dem Sessel heben. So will es die SPD, so wollen es die Delegierten für den Parteitag Samstag ab 10 Uhr in der Mensa der Else Lasker-Schüler-Gesamtschule. Emotional soll es werden und kämpferisch. Angesichts einer seit der Kommunalwahl im vergangenen Jahr angeschlagen wirkenden CDU und eines Oberbürgermeisters, der unter anderem wegen der Verkehrssituation im Zuge des Umbaus des Döppersberges in der Kritik steht, wähnen sich die Wuppertaler Sozialdemokraten in einer guten Ausgangslage.
In der Gesamtschul-Mensa wird es darum gehen, die Parteigenossen auf den Spitzenkandidaten einzuschwören. Wenn es etwas werden soll mit der Wahl zum OB, dann braucht Mucke die gesamte Partei. Deshalb ergreift unter anderem Sozialdezernent Stefan Kühn das Wort. Ihm wird zu Mucke einiges einfallen. Beide standen vor Jahren gemeinsam als Kabarett-Duo auf der Bühne. Das verbindet.
Die Stoßrichtung der SPD ist klar. Das „Sozial“ im Parteinamen will künftig stärker betont sein. Mehr Transparenz, mehr Stadtentwicklungspolitik, viel Leidenschaft für Wuppertal — das sind Themen, für die Andreas Mucke in seiner politischen und beruflichen Arbeit steht.
Der Ausgang des Rennens um den Chefsessel im Rathaus wird nicht zuletzt von möglichen weiteren Kandidaten abhängen. Dass die Partei „Die Partei“ mit dem 24 Jahre alten Werkzeugmechaniker Björn „Hose“ Werner antritt, fällt dabei unter die Rubrik Satire und ist auf den ersten Blick nicht ernstzunehmen. Unglücklich vor allem für die SPD ist auf den zweiten Blick, dass Werner höchstwahrscheinlich in der Nordstadt punkten wird. Dort hat auch die SPD traditionell viele Wähler, ganz im Gegensatz zur CDU.
Sowohl für die Christdemokraten als auch für die SPD ist aber von deutlich größerem Interesse, ob es den Oppositionsparteien Grüne und FDP doch noch gelingt, einen gemeinsamen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Vor allem die verbreitete Unzufriedenheit mit der Großen Kooperation von SPD und CDU im Rathaus sowie die schiefgelaufene Kommunikation des Bauvorhabens der Stadtwerke auf dem Carnaper Platz könnten die Chancen eines parteiunabhängigen Kandidaten mehren — wenn er denn gefunden wird.