Kantorei zeigt, wie verschieden Weihnachten in der Welt klingt
Für das Konzert im Kulturzentrum ernteten die Sänger viel Applaus.
Weihnachten wird auf der ganzen Welt gefeiert. Also gibt es auch überall andere Lieder, die an diesen Festtagen gesungen werden. Aus dieser unerschöpflichen Vielfalt hatte die Kantorei Barmen-Gemarke eine kleine Auswahl aus unterschiedlichen Kulturkreisen zusammengestellt, die sie auf ihrem Weihnachtskonzert in ih-rer Heimstätte, dem Kulturzentrum Immanuel, dem überschaubaren Publikum präsentierte.
Die erste Tour führte nach Osteuropa, unter anderem in die Länder Rumänien, Russland und Polen. Weiter ging es nach Großbritannien und Skandinavien, wo berühmte Komponisten wie Gustav Holst und Niels Wilhelm Gade zu Hause waren. Anschließend schipperte man über den Großen Teich nach Amerika. Die Karibikinseln Trinidad und Tobago, die USA wie Chile waren Zwischenstationen.
Dann reiste man wieder zurück nach Europa zur Grande Nation, also nach Frankreich. Schließlich endete die Reise mit drei Stücken in Italien. Das letzte von ihnen, „O sanctissima“, wurde selbstverständlich auf deutsch gesungen: „O du fröhliche, o du selige“. Zwischendurch gab es Zwischenstopps in Deutschland, wo Michael Praetorius („Es ist ein Ros’ entsprungen“) und Johann Sebastian Bach („Ich steh an deiner Krippen hier“) ihre nach wie vor populären Weisen verfassten.
Es waren 26 Weihnachtslieder, die einen Eindruck dessen vermittelten, wie besinnlich, friedvoll und auch ausgelassen andernorts die Geburt Christi gefeiert wird. Unter dem engagierten und umsichtigen Dirigat ihres neuen Leiters Volker Hempfling sangen sie die Choristen in Originalsprache sehr stimmungsvoll. Die eingängigen Melodien und Arrangements kamen trotz eines Übergewichts der Frauenstimmen nuanciert und harmonisch von der Orgelempore.
Begleitet wurden sie von bestens disponierten Instrumentalisten. Dietrich Modersohn registrierte sehr sensibel die großen Schuke-Orgel. Genauso gefühlvoll integrierte sich Eckart Fuckert am E-Piano. Perkussionist Kai Angermann ging rhythmisch sicher und nuanciert mit seinem Instrumentarium um.
Und Reinald Noisten entlockte seinen Klarinetten aus-drucksstarke Töne. Nur passten ein paar von ihnen nicht so sehr zum stimmungsvollen „O du fröhliche“. Als Solist bot er außerdem drei Improvisationen zwischen den Reiseabschnitten. Hier demonstrierte er eindrucksvoll seine versierten Kenntnisse auf dem Gebiet der Klezmermusik und den Stilistiken der islamischen Musikkultur (Sufi-Musik).
Lang anhaltender Schlussapplaus war der Dank für eine beschauliche, international-musikalische Weihnachtsfeier.