Verkehrserziehung Kindern den sicheren Schulweg ermöglichen
Johannisberg. · Verkehrswacht informiert schon Kita-Kinder und deren Eltern mit einem Ratgeber.
Die Verkehrswacht Wuppertal unterstützt die Vorschulkinder der Wuppertaler Kitas und ihre Eltern auch in diesem Jahr wieder mit einem Lernheft und einem Elternratgeber „Sicher zur Schule“. Eine Gruppe der Kita Gutenbergstraße nahm die ersten Hefte am Mittwoch stellvertretend für rund 3000 Wuppertaler Vorschulkinder in den Räumen der Sparkasse am Johannisberg entgegen und bedankte sich mit einem Lied dafür.
Polizei will Unfallzahlen auf dem Schulweg niedrig halten
„Es ist wichtig, dass ihr das Heftchen durcharbeitet und damit lernt, damit ihr keinen Unfall habt, wenn ihr später zur Schule geht“, erklärte Tanja Veljovic, Leiterin der Direktion Verkehr bei der Polizei Wuppertal, den Kindern. 113 Unfälle mit Kindern habe die Polizei in ihrer gerade veröffentlichten Verkehrsunfallstatistik für Wuppertal im Jahr 2019 verzeichnen müssen. Nur 17 davon seien auf dem Schulweg passiert. Diese Zahl wolle man weiter so gering wie möglich halten. Veljovic appellierte an die Eltern, ihren Kindern etwas zuzutrauen und den Schulweg gemeinsam zu Fuß kennenzulernen. Dieser ist schon jetzt sicherer als das Bringen mit dem Auto: Den 17 Unfällen von Kindern auf dem Schulweg stünden 40 Unfälle mit Kindern entgegen, während sie von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gefahren worden seien.
Stück für Stück werde die Polizei die Hefte in den nächsten Wochen in den Kitas verteilen, erklärte Thomas Moss, Verkehrswacht Medien- und Service, der das Material mit einem Team unter anderem aus Erziehern und Polizeifachkräften entworfen hat. Das Elternheft könnten die Erzieher bei Elternabenden oder bei der Abholung weitergeben. Am besten sollte der Schulweg zehn Mal eingeübt werden, sagte Moss. Und: „Der beste Weg ist nicht immer der kürzeste.“
In der Kita Gutenbergstraße spiele die Verkehrserziehung von Anfang an eine Rolle, sagte Erzieherin Janine Götte. Es gebe immer wieder Veranstaltungen und Spaziergänge mit den Kindern zum Thema. „Die Großen übernehmen dabei Stück für Stück Verantwortung für die Kleinen“, sagte sie. Ein neues Problem seien die Elektroautos, die man wegen ihres leisen Motors kaum höre.
Die Polizei übe bei zwei Aktionen im Jahr mit den Wuppertaler Kita-Kindern ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr, sagte Verkehrssicherheitsberater Ralph Geeven. Einmal seien die Drei- bis Vierjährigen an der Reihe, einmal die Vorschulkinder. Das Lernmaterial der Verkehrswacht sei eine gute Ergänzung, sagte Tanja Veljovic.
Die Verkehrswacht verteile das Lernmaterial seit vier Jahren an alle Vorschulkinder in der Stadt, sagte der Vorsitzende Klaus Flieger. Dabei sei der Verein für seine Arbeit auf Spenden angewiesen. Nachdem drei Jahre lang Bayer das Projekt unterstützte, kommt die Hilfe in diesem Jahr von der Stadtsparkasse und der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG). „Es war uns wichtig, dass die Kinder gut zur Schule kommen, deshalb haben wir sofort ja gesagt“, sagte Gunther Wölfges, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse. Auch der AWG sei die Verkehrserziehung ein wichtiges Anliegen, unterstrich auch Geschäftsführer Martin Bickenbach.