Sonnborn. Kirchengemeinden geben Friedhöfe in Sonnborn auf
Sonnborn. · Für die katholische Ruhestätte an der Garterlaie beginnt zum 1. Januar eine 20-jährige Ruhephase.
Der Stadtteil Sonnborn ist mit seinen rund 4000 Einwohnern ein kleiner. Trotzdem verfügt er über stolze vier Friedhöfe – zwei evangelische und zwei katholische, jeweils ein älterer und ein neuerer. Drei davon befinden sich an der Kirchhofstraße, der alte katholische an der Garterlaie direkt hinter dem Altenheim St. Remigiushaus. Doch angesichts der Tatsache, dass sich immer weniger Menschen im Sarg beerdigen lassen und immer mehr in den deutlich kleineren Urnen, werden längst nicht mehr so viele Friedhofsflächen benötigt wie früher.
Bereits vor zehn Jahren hat deshalb die katholische Kirchengemeinde St. Remigius beschlossen, den alten katholischen Friedhof an der Garterlaie aufzugeben. Bis zum Jahresende gilt noch eine Übergangsfrist – so lange dürfen in bestehenden Familiengräbern noch Menschen bestattet werden. Ab 1.1.2021 tritt die 20-jährige Ruhephase ein, in der keine Beerdigungen mehr stattfinden, aber der Friedhof ganz normal weiter besteht. „Manche Leute haben sich aber schon in den vergangenen Jahren dazu entschieden, direkt zum neuen Friedhof zu wechseln“, erzählt Bettina Wallbrecher von der katholischen Friedhofsverwaltung. Sie bot den Menschen an, dass auch bestehende Grabsteine samt Blumenschmuck in den neuen Friedhof transportiert werden können. Etliche Kunden nutzten dieses Angebot gerne. Der neue Friedhof verfügt auch über eine Kapelle, für Beerdigungen ein echter Vorteil.
Die Mehrzahl der Gläubigen wählt eine Urnenbestattung
Rund 63 Prozent der Katholiken in Sonnborn haben sich im vergangenen Jahr für eine Urnenbestattung entschieden. Da Urnenplätze deutlich weniger kosten als Sarggrabstätten, fehlt der Kirchengemeinde das Geld für die Pflege zweier Friedhöfe. „Wir müssen ja auch alle Wege unterhalten“, betont Bettina Wallbrecher. Vor einigen Jahren gab es Diskussionen, als die Friedhofsverwaltung den Zugang Garterlaie des alten katholischen Friedhofs schloss, um Wegepflege zu sparen. Viele Sonnborner nutzten den Weg über den Friedhof allerdings gerne als Abkürzung.
Was später einmal mit dem Gelände an der Garterlaie passieren soll, damit muss sich in rund 20 Jahren der dann amtierende katholische Kirchenvorstand beschäftigen. Eine Möglichkeit wäre etwa ein Park für das angrenzende St. Remigiushaus.
Auch die evangelischen Friedhöfe in Sonnborn verändern sich. „Der alte Friedhof an der Kirchhofstraße 42 ist schon großflächig abgeräumt. Da werden wir beginnen, die Flächen neu zu gestalten, auch mit Gemeinschaftsgrabanlagen“, sagt Ingo Schellenberg, Geschäftsführer des evangelischen Friedhofsverbands Wuppertal. Der „neue“ Friedhof an der Kirchhofstraße 72 hingegen soll irgendwann aus der Nutzung herausgenommen werden. Ein genauer Termin dafür stehe jedoch noch nicht fest. Und auch dann folgen erst einmal mindestens 20 Jahre Ruhefrist.