Kirchlicher Segen für Wuppertals Motorradfahrer
Elberfeld. Knatternde Motorengeräusche dürften am Freitagnachmittag auch einige Meter über den Laurentiusplatz hinaus gehört worden sein: knapp 50 Motorräder und ihre Fahrer von Pfarrer Werner Kleine gesegnet.
Mit laufenden Motoren bedanken sich die Fahrer für den Segensgruß, der für viele Motorradfreunde schon ein Ritual zum Start in die neue Saison geworden ist. Für Achim Busch ist diese nun seine dritte Segnung und er erzählt, dass er schon eine gefährliche Situation erlebt habe: „Ich bin einmal in den Gegenverkehr geraten, doch zum Glück ist noch rechtzeitig alles zum Stehen gekommen. Da war wohl ein Schutzengel dabei.“
Eine Art Schutzengel erhoffen sich auch Maren Stacheli-Kuss und Wolfgang Kuss durch die Segnung — sie sind „weder katholisch noch evangelisch, sondern gläubig.“ Da es gerade die Bruchteile von Sekunden sind, die über Leben und Tod entscheiden, gilt für sie das Motto: „Fahre nie schneller, als dein Schutzengel fliegen kann.“ Die Motorradsegnung gebe ihnen ein sicheres Gefühl, das besonders für ihre Reise zum Gardasee in der nächsten Woche gebraucht wird. Guido Grüning ist das Gefühl der Sicherheit ebenfalls wichtig, doch er gibt zu, dass er sein Motorrad auf Wunsch seiner Lebensgefährtin segnen lässt: „Sie sitzt im Urlaub hinten drauf - schaden kann es also nicht.“
Auch Gerhard Spittmann möchte auf Situationen, in denen er einen Schutzengel und gute Bremsen braucht, gerne verzichten: „Ich möchte meinem Hobby so lange wie möglich nachgehen können.“ Wie wichtig gute Bremsen sein können, demonstriert Fahr- und Sicherheitstrainer Matthias Marsch: Bei Tempo 50 fällt der Bremsweg bei Betätigung der Vorder- und Hinterradbremse deutlich geringer aus als bei einer Vollbremsung nur mit der Hinterradbremse.