Sportpolitik Konflikt im Stadtsportbund – neue Versammlung nötig

Sprockhövel. · Ulrike und Helmut Dikty traten nicht wieder an. Vorsitzender Hans-Jürgen Piorreck wurde einstimmig wiedergewählt.

Trubel beim Sportverband Sprockhövel: (v.l.) Bärbel Stahlhut, Hans-Jürgen Piorreck, Ulrike Dikty, Holger Spill und Helmut Dikty.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Von Harmonie konnte keine Rede sein bei der Jahreshauptversammlung des Stadtsportverbandes in der Cafeteria der Glückaufhalle. So stellten sich weder die Geschäftsführerin Ulrike Dikty noch ihr Ehemann, der Sportwart Helmut Dikty, zur Wiederwahl. Da sich aus der Versammlung weder für die eine noch für die andere Position Kandidaten finden ließen, wird der Vorsitzende Hans-Jürgen Piorreck eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen müssen, um die beiden vakanten Vorstandsposten neu zu besetzen.

Grund für den Ämterverzicht des engagierten Ehepaars war dessen fehlende Bereitschaft, mit der stellvertretenden Vorsitzenden des Stadtsportverbandes, Bärbel Stahlhut, weiter zusammenzuarbeiten.

In seinem Rechenschaftsbericht hatte Helmut Dikty die lange Liste der vom Stadtsportverband organisierten Veranstaltungen vorgestellt. Dabei kritisierte er, dass beispielsweise der Neujahrsempfang am 14. Januar 2018 im Golfhotel Vesper – eigentlich ein Gemeinschaftswerk von SSV, Stadtmarketing und Stadtkulturring – vom Stadtmarketing übermäßig zur Selbstdarstellung genutzt worden sei. Zudem bemängelte er die Honorierung einiger Helfer und eines Mitwirkenden. „Wo bleibt da das Ehrenamt?“, fragte er. Zusätzlich zeigte sich Dikty verärgert, dass man ihn bei der Jahreshauptversammlung der TSG Sprockhövel, wo Bärbel Stahlhut Vorstandsmitglied ist, als Nichtmitglied hinauskomplimentiert habe.

Aus der Versammlung kam der Hinweis, dass es sich bei der angesprochenen JHV um eine interne TSG-Veranstaltung gehandelt habe, und dass Unstimmigkeiten dieser Art intern geklärt und nicht öffentlich breit getreten werden sollten. Bürgermeister Ulli Winkelmann, der wie der Beigeordnete Volker Hoven und ZGS-Chef Ralph Lotze anwesend war, bot sich spontan als Moderator eines Gesprächs der Kontrahenten in seinem Amtszimmer an.

Eine negative Nachricht war auch, dass Sprockhövels Sportler offenbar immer weniger gewillt sind, sich den Prüfungen für das Sportabzeichen zu unterziehen. „Es gab einen Rückgang von 50 Prozent“, wurde mitgeteilt.

Gleichwohl konnte der Vorsitzende Hans-Jürgen Piorreck auch Erfreuliches in seinem Rechenschaftsbericht vortragen. Er mahnte dabei mehr Miteinander an. Schatzmeister Holger Spill, dem die Kassenprüfer erstklassige Arbeit bescheinigten, konnte eine positive Bilanz vorweisen.

Stadtsportbund blickt auch
auf das Stadtjubiläum 2020

Wiederwahlen stand also eigentlich nichts im Wege. So wurden Piorreck und Spill für weitere zwei Jahre einstimmig in ihren Ämtern bestätigt, während die Position der 2. Vorsitzenden nicht zur Wiederwahl anstand. Aber zum Bedauern der meisten Anwesenden zeigten sich Ulrike und Helmut Dikty nicht gewillt, zur Wiederwahl anzutreten.

Die Termine des SSV für 2019 sind zum Teil schon mit Erfolg über die Bühne gegangen wie der Neujahrsempfang im Bildungszentrum der IG Metall oder die Sportlerehrung für 2018 im Februar im Forum der GGS Börgersbruch.

Natürlich richtet man auch beim Stadtsportverband die Augen auf das 50-jährige Stadtjubiläum 2020, bei dem sich Sprockhvövels Sportler entsprechend einbringen sollen und wollen. „Jeder Verein soll die Gelegenheit haben, sich zu präsentieren“, richtete Hans-Jürgen Piorreck eine Bitte an die 39 Vereine im Verband, die jedoch nicht alle bei der denkwürdigen Jahreshauptversammlung im Forum der Glückaufhalle vertreten waren.