Konjunkturpaket II: Ein Millionensegen für Wuppertal

Rund 42,5 Millionen Euro flossen nach Wuppertal. Spareffekte halten viele Jahre an. Schulen haben am meisten profitiert.

Wuppertal. Die Floskel, dass jede Krise auch eine Chance beinhaltet, ist im Zusammenhang mit der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise arg strapaziert worden. Die Stadt Wuppertal scheint ihre Chancen jedoch genutzt zu haben, denn rund 42,5 Millionen Euro flossen aus den Töpfen von Bund und Land nach Wuppertal. 30 Millionen Euro wurden dabei allein in die energetische Sanierung der Wuppertaler Schulen gesteckt.

„Eigentlich brauchten wir jetzt direkt ein Konjunkturpaket III“, sagte Oberbürgermeister Peter Jung am Montag und zog eine äußerst zufriedenstellende Bilanz. Jung lobte ausdrücklich das Engagement der Mitarbeiter im Gebäudemanagement Wuppertal und im Bereich Straßen und Verkehr, denn die haben dafür gesorgt, dass Wuppertal im Gegensatz zu anderen Städten seine Fördergelder voll ausgeschöpft hat, und dass die Projekte im Hinblick auf die Bestimmungen für die Erteilung der Fördermittel auch fristgerecht abgerechnet werden.

Das Geld für die Sanierung von Schulen und Sporthallen, wovon auch der organisierte Vereinssport massiv profitiert, ist dabei in doppelter Hinsicht gut angelegt. Zum einen war der Nachholbedarf aufgrund uralter Unterlassungssünden in der Bauunterhaltung in Bezug auf Brandschutz und energetische Ausstattung der Gebäude besonders groß. Hans-Uwe Flunkert, Chef des Gebäudemanagements Wuppertal (GMW) wies darauf hin, dass 2009 und 2010 jeweils rund 90 Millionen Euro und in diesem Jahr nochmals 70 Millionen Euro für die Schulen aufgewendet worden seien.

In der Folge sind die Energiekosten bei einigen Gebäuden bis zur Hälfte gesunken. Nach Angaben der Stadt könnten die Einsparungen in den kommenden Jahren sogar bei insgesamt rund 15 Millionen Euro liegen. Einen positiven Nachschlag dürfte es auch bei der Umrüstung der Straßenlaternen geben, die zwei Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket kostete. Hier rechnet die Stadt jährlich mit 360 000 Euro an Stromkosten weniger.

Ohne das Konjunkturpaket II, das zum Ende des Jahres ausläuft, wären zudem Projekte wie die Umgestaltung des Turmhofs und des Bahnhofsvorplatzes in Barmen nicht möglich gewesen. In sie wurden 1,9 Millionen Euro aus dem Fördertopf gesteckt.

Auch die freien Träger haben von der Anschubhilfe des Bundes für die Wirtschaft profitiert. So wurden 16 Projekte von zwölf freien Trägern mit insgesamt 2,7 Millionen Euro gefördert. Mit lärmschluckenden Apshaltdecken wurden die Häseler-, die Briller und die Cronenberger Straße ausgestattet, auch diese Maßnahmen wären ohne das Hilfsprogramm nicht denkbar gewesen.