Ab in den Turm: Grünes Licht fürs zweite Wuppertaler Taubenhaus

Schon zum Jahreswechsel sollen die Vögel im Turm des Verwaltungshauses einziehen. Die Finanzierung ist gesichert — zumindest für eineinhalb Jahre.

Wuppertal. Die Elberfelder Tauben bekommen ein festes Zuhause. Schon zum Jahreswechsel soll im Uhrenturm des Verwaltungshauses am Neumarkt ein etwa 30 Quadratmeter großer Taubenschlag samt Nistplätzen in Betrieb gehen.

Laut Gebäudemanagement (GMW) läuft der entsprechende Gestattungsvertrag mit dem Verein Stadttiere für zwei Jahre. Während dieser Zeit wird das Projekt vom Veterinäramt und vom Amt für Denkmalschutz begleitet. Unter anderem sei der Abtransport des Taubenkots vom Turm durchs Verwaltungshaus — dort arbeiten 250 Menschen — unter hygienischen Gesichtspunkten sicher. Geprüft wird zudem, ob die Tiere ihr Geschäft wie geplant im Verschlag und nicht an der Fassade des Gebäudes verrichten. Doch beim GMW ist man voller Zuversicht.

Wie berichtet, fand in diesem Jahr ein Ortstermin am Düsseldorfer Rathaus statt. Dort gibt es schon einen Taubenschlag, der auch aus Wuppertaler Sicht funktioniert. Kot an der Fassade? In Düsseldorf Fehlanzeige, was für den Taubenschlag in Elberfeld den Ausschlag gab.

Allerdings kann der Verein Stadttiere nicht auf finanzielle Hilfe der Stadt hoffen (die WZ berichtete). Über Spenden finanziere man die Innenausstattung des Taubenschlags. Dabei handelt es sich um ein Regalsystem mit mehreren Nist- und Brutplätzen. Ehrenamtler werden das Füttern übernehmen. Auch der eigentliche Clou des Taubehauses wird vom Verein ge-stemmt: Regelmäßig sollen die Eier der Vögel durch Gipsattrappen ersetzt, so die Population der Tiere eingedämmt werden. Eine Praxis, die sich in Barmen bewährt haben soll. Seit 2007 wurden dort tausende Eier ersetzt. Verlässliche Zahlen über die Wuppertaler Taubenpopulation gibt es allerdings nicht.

Trotzdem: Beate Antonic-Voigt vom Verein Stadttiere ist dem GMW und der Stadt „sehr dankbar“. Und: Für eineinhalb Jahre habe der Verein über Spenden die Finanzierung gesichert. Immerhin muss pro Tag für zehn Euro Tierfutter bezahlt werden. Die Taubenfreundin zur WZ: „Wir sind für jede Spende dankbar.“