Kranke Seniorin war drei Wochen ohne Telefon
Telekom lieferte Router, schloss ihn aber nicht an.
Wuppertal. „Das ist doch Körperverletzung!“ Carola Herrmann (78) ist immer noch geschockt. Anfang Februar lag sie mit Grippe allein in ihrer kleinen Wohnung und konnte keine Hilfe rufen. Denn sie hatte drei Wochen keinen Telefonanschluss.
„Ich hatte nicht mal mehr eine Schnitte Brot“, erinnert sie sich. Zum Glück kamen ihre Putzfrau und eine Bekannte vorbei, konnten ihr Lebensmittel und Medikamente holen. Seit dem 23. Januar waren bei ihr Telefon und Fernseher tot - das Anschlussgerät, der Router, war kaputt. Von einem Imbiss rief sie die Telekom an. Am 26. Januar kam ein neuer Router. Der Bote konnte ihn jedoch nicht installieren, wollte sich aber kümmern.
Während sie wartete, bekam sie Grippe mit Fieber. Per Brief bat sie ihren Sohn in Bad Kissingen um Hilfe, der beschwerte sich bei der Telekom. Am 14. Februar schloss endlich ein Monteur den Router an. „Der war noch nicht mal besonders höflich“, beklagt sich Carola Herrmann. Seither kann sie wieder telefonieren. Aber die Zeit ohne Anschluss hat ihr zugesetzt: „Ich dachte, was ist, wenn etwas passiert!“ Jetzt will sie sich einen Notrufknopf zulegen.
Die Telekom gibt zu, es sei nicht ideal gelaufen. „Ich will das nicht schön reden“, sagt Sprecher Stephan Althoff. Man hätte klären müssen, ob die Kundin den Router installieren kann. Dann habe es gedauert, bis ein Installateur frei war. Man habe ihr auch nur die Anfahrt, nicht die Installation berechnet.
Carola Herrmann will gar nichts zahlen, auch die monatliche Pauschale für den Anschluss nicht. Denn den habe sie ja drei Wochen nicht nutzen können. Sie will an den Aufsichtsrat schreiben.