Kreisel Lichtscheid soll sicherer werden
Bürgerverein kritisiert die Situation. Stadt und Polizei sehen derzeit keinen Handlungsbedarf.
Lichtscheid. Ein Kreisverkehr ist ja eigentlich dafür gedacht, den Verkehr aus verschiedenen Richtungen schnell und ohne Stockungen über eine Kreuzung fließen zu lassen. Sorgt eine solche Verkehrsregelung allerdings dafür, dass sich zusätzliche Gefahren ergeben, muss nachgebessert werden. Das denkt sich auch der Bürgerverein Hochbarmen: In einem Schreiben an die Bezirksvertretung Barmen und die Stadtverwaltung kritisieren Vertreter des Vereins die aus ihrer Sicht gefährliche Verkehrssituation am Kreisverkehr Oberbergische Straße/Böhler Weg/Müngstener Straße. Vor allem Kinder auf dem Weg zur Grundschule Marper Schulweg seien durch die bisweilen grenzwertigen Manöver einiger Autofahrer gefährdet.
In dem Schreiben moniert der Bürgerverein vor allem das Verhalten einiger Autofahrer, die bergaufwärts mit zu hoher Geschwindigkeit fahren, den Kreisverkehr zu spät bemerken und mit reichlich Tempo in den Kreisel fahren. Diese Autofahrer auf der Oberbergischen Straße registrierten häufig gar nicht, dass es sich um einen Kreisverkehr handelt und würden weiterfahren, als ob sie Vorfahrt hätten.
Wer vom Böhler Weg kommend mit seinem Pkw in den Kreisverkehr einfahren wolle, müsse im Gegenzug immer wieder „scharf bremsen“, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Auch die Richtung Unterbarmen gelegene Fußgängerampel auf der Oberbergischen Straße werde mitunter ignoriert: Es sei schon mehrfach vorgekommen, dass Autofahrer trotz Rotlichts weitergefahren wären.
Nach Ansicht des Bürgervereins müsste in dem betroffenen Bereich ein Tempo-30-Abschnitt eingerichtet werden. Zudem sollten die Hinweise auf den Kreisverkehr und den Fußgängerüberweg weiter unter auf der Oberbergischen Straße aufgestellt werden.
In der Bezirksvertretung Barmen fand das Ansinnen des Bürgervereins grundsätzliche Unterstützung. Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke räumt ein, dass der Kreisverkehr in diesem Bereich etwa „unglücklich“ angelegt ist: Es fehle an einer Erhöhung der Insel in der Mitte des Kreisverkehrs sowie einer gärtnerischen Gestaltung desselben.
Bei der Stadt räumt man dem Ansinnen des Bürgervereins allerdings nur geringe Chancen ein. In einem Brief an den Verein verweist die Abteilungsleiterin des Verkehrsressorts, Christina Betz, darauf, dass die Situation an dem Kreisverkehr schon häufiger vom städtischen Team „Verkehrssicherheit“ überprüft worden sei. Dabei sei kein Handlungsbedarf festgestellt worden. Nach Angaben der Polizei ist die Unfalllage am Kreisverkehr unauffällig. Auch durch die Erweiterung der Firma Certoplast seien „keine maßgeblichen Veränderungen“ an dieser Situation zu erwarten.
Die Diskussion um die Verkehrssicherheit in dem Bereich ist übrigens nicht neu: Bereits vor etwa zwei Jahren wurde der Prüfauftrag zur Einrichtung eines Zebrastreifens abschlägig beschieden. Gleichwohl soll die zuständige Straßenverkehrsbehörde nach Angaben von Betz nun prüfen, ob Verbesserungen an der Beschilderung in dem Verkehrsbereich nötig sind. Angesichts der personellen Belastung könne die Prüfung allerdings „etwas dauern“.