Kreisverwaltung gibt Schülern Einblicke in die Berufswelt
Achtklässler nehmen an den Berufsfelderkundungstagen teil. Sie sollen eine Orientierungshilfe für spätere Praktika sein.
EN-Kreis. Industrie- und Handwerk, Pflegeeinrichtungen und Verwaltungen, Weltmarktführer, Klein- und Mittelbetriebe - in dieser Woche öffnen viele Unternehmen im Ennepe-Ruhr-Kreis ihre Türen, um Schülerinnen und Schülern Einblicke in unterschiedliche Berufsfelder zu geben. In der Kreisverwaltung waren 15 Schüler der achten Klasse der Schwelmer Dietrich-Bonhoeffer-Realschule im Rahmen der sogenannten Berufsfelderkundungstage zu Gast.
„Der Tag wird euch viele Informationen liefern und einen ersten Eindruck geben, ob eine Ausbildung beim Kreis etwas für euch sein könnte“, versprach Landrat Olaf Schade bei der Begrüßung im Schwelmer Kreishaus. Gleichzeitig nutzte er die Gelegenheit, um darauf hinzuweisen, wie wichtig es dem Kreis ist, jungen Menschen den Umstieg von der Schulbank an einen Arbeitsplatz möglich zu machen. „Im Moment haben wir 69 Auszubildende. Jahr für Jahr stellen wir rund 30 ein. Ihr seht: Wenn ihr eure erste Bewerbung auf den Weg bringt, kann es sich lohnen, die Kreisverwaltung anzuschreiben.“
Damit es dazu kommt, hatten Janine Hensel und Fleming Borchert als Ausbildungskoordinatoren ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Quasi auf Augenhöhe — von Jugendlichen zu Jugendlichen — stellten aktuelle Auszubildende die dualen Studiengänge Bachelor of Laws und Bachelor of Arts sowie die Berufe Verwaltungswirt, Vermessungstechniker, Geomatiker und Fachinformatiker vor. „Einblicke in ihre tagtäglichen Tätigkeiten gaben die Mitarbeiter des kommunalen Integrationszentrums und der Leitstelle“, berichtet Hensel, was in sechs Stunden geboten wurde.
Die Tage zur Berufsfelderkundung sind ein Baustein der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Sie sollen Schülern helfen, sich zu orientieren, um sich nach der Schule gezielter für einen Ausbildungsplatz entscheiden zu können. Zielgruppe sind unabhängig von der Schulform alle Achtklässler.
„Bevor die Schüler die Berufswelt erkunden, nehmen sie an einer Potenzialanalyse teil“, berichtet Benedict Pavelka von der agentur mark. Er betreut alles rund um die Berufsfelderkundung im Ennepe-Ruhr-Kreis und in Hagen. In der Analyse gilt es, praxisorientierte Aufgaben zu lösen, die Ergebnisse liefern Hinweise auf Neigungen und Stärken in den Bereichen Teamgeist, motorisches Geschick, Ausdauer, Konzentration und Kommunikation. „Mit diesen Erkenntnissen wählen die Schüler für sie geeignete Berufsfelder aus und können diese in drei je eintägigen Praktika kennenlernen“, skizziert Pavelka den Ablauf.
Wenn es darum geht, nötige und mögliche Plätze zu finden, ist jede der kreisweit 31 teilnehmenden Schulen gefordert, aktiv zu werden und Kontakte zu Unternehmen zu nutzen. Auf diesem Weg wird ein Großteil der für mehr als 2600 Schüler erforderlichen 8000 „Tagesplätze“ organisiert. Wichtige Unterstützung liefert zudem die Internetseite berufsfelderkundung-ha-en.de.“ Das Portal erleichtert den Bewerbungsprozess für Schüler und Unternehmen, hilft ihnen zusammenzufinden“, berichtet Pavelka. Für den zweiten Aktionszeitraum der diesjährigen Berufsfelderkundungstage (2. bis 6. Juli) finden sich im Portal noch gut 1000 Plätze.
Nach der Premiere 2015 hat sich das Angebot inzwischen etabliert und bewährt, bietet Pluspunkte für Schüler und Unternehmen. „Schüler haben Gelegenheit, ihre Talente und Fähigkeiten in der Praxis unter Beweis zu stellen. Gerade kleinere und mittelständische Betriebe können auf diesem Weg sehr gut auf ihr Ausbildungsangebot aufmerksam machen und potenzielle Auszubildende finden“, betont Michaela Trzecinski, Leiterin des Geschäftsbereiches Schule-Ausbildung-Beruf bei der agentur mark.
Mit Branchen-Aktionstagen hat die agentur mark inzwischen auch auf die Erfahrung reagiert, dass kleineren Betrieben oft die Möglichkeiten fehlen, Plätze im Rahmen der Berufsfelderkundung anzubieten. In diesem Jahr wurden auf diese Weise das Gastgewerbe, die Altenpflege und technische Berufe in den Blickpunkt der Schüler gerückt. Red