Prominente kämpfen für das Pina-Bausch-Zentrum
Die Baukosten sind gedeckt. Nun geht es um Betriebskosten für das Tanz- und Begegnungszentrum, das im und am Schauspielhaus an der Kluse geplant ist.
Die Pläne für das Pina-Bausch-Zentrum ziehen Kreise. Mittlerweile befassen sich Kulturpolitiker in Berlin und Düsseldorf intensiv mit der Frage, wie das Tanz- und Begegnungszentrum an der Kluse in Elberfeld finanziert werden kann, wenn es erst einmal in Betrieb ist. Die Baukosten teilen sich Bund, Land und Stadt, wobei die Bundesregierung die Hälfte der knapp 60 Millionen Euro übernimmt. Das Geld steht seit fast drei Jahren bereit. Gebaut wird bisher aber nicht.
Denn noch ist die Frage offen, wer die laufenden Kosten trägt. Die Stadt rechnet mit mehr als 14 Millionen Euro pro Jahr. Bisher kostet das Tanzensemble allein pro Jahr knapp vier Millionen, wobei das Land eine Million Euro zusteuert.
Aber das im und am Schauspielhaus geplante Tanzzentrum soll mehr sein als nur ein Spielort für das Pina-Bausch-Ensemble. Es soll internationale Tanzproduktionen ermöglichen und ihnen im umgebauten Schauspielhaus die Bühne für ihre Premieren bieten. Es soll der Pina-Bausch-Foundation und dem Archiv für das Werk der großen Choreographin eine Heimat geben, und es soll als Forum Wupperbogen ein Begegnungszentrum von Künstlern mit Künstlern und von Künstlern mit interessierten Bürgern sein.
Das alles ist für vier Millionen Euro Betriebskosten im Jahr nicht zu haben. Aber Wuppertal allein ist nicht in der Lage, die Mehrkosten zu tragen. Deshalb sollen das Land und vor allem der Bund dauerhaft mit ins Boot. Erste Anzeichen für die Bereitschaft dazu gibt es. Um diese Signale zu verstärken, haben nun zehn prominente Wuppertaler den Aufruf für das Pina-Bausch-Zentrum unterschrieben, unter ihnen der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes und Wuppertaler Reiner Hoffmann, die Superintendentin des Kirchenkreises Wuppertal, Ilka Federschmidt, Sparkassen-Vorstand Gunther Wölfges, der Erfinder und Macher der Junior Uni, Ernst-Andreas Ziegler, die Ärztliche Direktion des Helios-Klinikums Petra Thürmann, der ehemalige Barmenia-Vorstand Josef Beutelmann, Uni-Rektor Prof. Lambert Koch und der Präsident des Wuppertal Institutes, Uwe Scheidewind.