Pina-Bausch-Zentrum: Im Sommer soll Klarheit herrschen

Vor der Sommerpause soll der Stadtrat grünes Licht für den Bau des Pina-Bausch-Zentrums an der Kluse geben. Das ist zumindest das erklärte Ziel.

Foto: Andreas Fischer

Vor der Sommerpause soll der Stadtrat grünes Licht für den Bau des Pina-Bausch-Zentrums an der Kluse geben. Das ist das erklärte Ziel von Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) und Stadtdirektor Johannes Slawig (CDU). Am kommenden Dienstag treffen die beiden sich, begleitet von Kulturdezernent Matthias Nocke (CDU), mit Isabelle Pfeiffer-Poensgen. Die NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft gilt als Befürworterin des Projektes und soll dem Pina-Bausch-Zentrum sowohl zur finanziellen Unterstützung durch das Land als auch durch den Bund verhelfen. Es geht um zehn Millionen Euro pro Jahr, von denen auch die Stadt einen Teil tragen muss.

Das Pina-Bausch-Zentrum ist eines der Projekte im Stadtentwicklungsplan 2025. Es soll dem Tanztheater eine Spielstätte geben und gleichzeitig als Begegnungszentrum fungieren. Außerdem sind ein internationales Tanzinstitut und ein Pina-Bausch-Archiv vorgesehen. Mittelpunkt des Projektes ist das mittlerweile nicht mehr bespielte Schauspielhaus, ein Gropius-Bau, der unter Denkmalschutz steht.

Die Baukosten für das Projekt sind bereits finanziert. Der Bund hat noch zu Lebzeiten des Wuppertaler Abgeordneten Peter Hintze (CDU) auch auf dessen Betreiben etwa 29 Millionen Euro bereitgestellt. Weitere 29 Millionen Euro teilen sich das Land NRW und die Stadt Wuppertal. Das Zentrum soll 2025 eröffnet werden.

Der erste Spatenstich ist allerdings nicht erfolgt. Denn noch ist offen, wie die Folgekosten, also die jährlich anfallenden Beträge durch den Betrieb des neuen Zentrums gedeckt werden sollen. Hier sind zusätzlich zu den heute schon laufenden Betriebskosten für das Tanztheater Pina Bausch bisher weitere zehn Millionen Euro im Gespräch.

Während das Land mehrfach signalisiert hat, sich in einer gleichwohl nicht bezifferten Höhe an den Betriebskosten beteiligen zu wollen, steht diese Zusage von der Bundesregierung noch aus. Der Bund fördert nur sehr wenige Kultureinrichtungen mit dauerhaften Zuwendungen. Bisher kommen die Bayreuther Wagner-Festspiele auf dem Grünen Hügel in den Genuss. Und auch die Berlinale lockt nicht zuletzt dank der Hilfe durch den Bund jedes Jahr Filmschaffende aus aller Welt in die deutsche Hauptstadt. Aber Beobachter sehen gute Chancen, dass die Bundespolitik die weltweite Bedeutung des Tanztheaters erkennt und das Pina-Bausch-Zentrum verlässlich unterstützt.

Für Stadtdirektor und Kämmerer Slawig stehen die Sterne über der Kluse günstig für das Pina-Bausch-Zentrum. Er ist zuversichtlich, dass Stadt, Land und Bund eine Partnerschaft für das international bedeutende Projekt erreichen. „Wir besprechen das überparteilich“, sagt er. Aus Gesprächen in der Vergangenheit weiß er, dass auch der ehemalige Kanzleramtsminister und künftige Wirtschaftsminister, Peter Altmaier (CDU), ein offenes Ohr für das Vorhaben hat. Auf Landesebene setzen sich die drei Abgeordneten der SPD, Andreas Bialas, Dietmar Bell und Josef Neumann für das Zentrum ein. Im Bundestag wirbt der Wuppertaler Abgeordnete Helge Lindh nicht nur in der SPD-Fraktion für das Projekt.

In der vergangenen Woche hat Bundespräsident Frank Walter Steinmeier (SPD) seinem Heimatbundesland NRW seinen Antrittbesuch abgestattet. Bei einem Treffen mit dem Kabinett der christlich-liberalen Landesregierung soll Isabell Pfeiffer-Poensgen dem Bundespräsidenten das Pina-Bausch-Zentrum als wichtigstes Kulturprojekt des Landes NRW vorgestellt haben.