Kultur pur: Volles Programm für Wuppertal-Entdecker
Historisches Zentrum und Partner stellen ihr Jahresprogramm vor.
Wuppertal. „Wuppertal muss sich nicht verstecken.“ Diesen Ausspruch von Eberhard Illner, dem Leiter des Historischen Zentrums, würden viele Lokalpatrioten sicher ungeprüft unterschreiben. Doch Illner hat für diese Aussage einen handfesteren Grund als bloße Heimatliebe: Das neue Jahresprogramm zur Industriekultur in Wuppertal wird 2012 so viele stadthistorische Erlebnisangebote wie noch nie bereithalten. Nochmal Illner: „Ich wage zu behaupten, dass Wuppertal mit diesem Programm in NRW führend ist.“
Die Einschätzung gründet der Historiker darauf, dass gleich vier Projektpartner in Wuppertal und Umgebung Einblicke in das reiche historische Erbe anbieten — neben dem Historischen Zentrum das Netzwerk Industriekultur Bergisches Land, das Angebote der ganzen Region bündelt, dazu die Geschichtswerkstatt und der Bergische Geschichtsverein mit mehr als 200 stadthistorischen Wanderungen unter dem Etikett „Schritt für Schritt“. Kein Wunder also, dass Illner frohlockt: „Was die Industriekultur angeht, ist ganz Wuppertal ein dezentrales Museum.“
Zu den reichhaltigen Höhepunkten des mannigfaltigen Angebots für 2012 zählen etwa die städteübergreifende „Nacht der Schmiedefeuer“ im August, bei dem auch ein Bus-Shuttle die teilnehmenden Museen im Städtedreick verbindet, das große Geschichtsfest zu 200 Jahren Friedrich-Engels-Allee, aber auch das Mühlenfest am Manuelskotten oder Friedrich Engels’ Geburtstag im November.
Dazu gibt es aber auch neue Führungsformate, wie etwa literarische Abende zu Friedrich Engels und seinen Zeitgenossen oder Abendführungen. „Damit wollen wir endlich sicherstellen, dass unser Programm zur Industriellen Revolution auch für Berufstätige erlebbar ist“, sagt Rainer Rhefus vom Historischen Zentrum nicht ohne ein Augenzwinkern.
Eher für Wuppertal-Entdecker bieten sich hingegen die Stadtteil-Rundgänge im Programm an. „Mit denen lässt sich die Stadt aus ganz ungewöhnlichen Blickwinkeln erleben“, sagt Arno Mersmann, einer der Organisatoren von „Schritt für Schritt“, mit Blick etwa auf Touren über die Nordbahntrasse: „Man muss immer wieder genau hinschauen, weil man viele Orte so noch nicht gesehen hat. Wer es eher sportlich mag, für den bieten sich etwa geführte Touren wie die auf der Sambatrasse an. Und dazu gibt es natürlich auch wieder viele Rundgänge, die in eines der zahlreichen Wuppertaler Traditionsunternehmen führen. Industriekultur pur also — eben typisch Wuppertal.