Ausstellung: Vom steten Wandel der Natur
Teresa Wojciechowska stellt ihre Werke unter dem Titel „Schöpfung“ an der Schwarzbach aus.
Wuppertal. Den Beginn der Welt muss man sich als knallroten, strahlend schönen Punkt vorstellen. "Es ist der Anfang einer hintergründigen Entwicklungsgeschichte", erklärt Teresa Wojciechowska. Die gebürtige Polin, die seit Jahren in Wuppertal lebt und arbeitet, hat ihre Ausstellung "Schöpfung" genannt. Mit dem roten Punkt, der nicht rund, sondern quadratisch ist, beginnt sie.
Zur Vernissage hat Galeristin Barbara Binner in ihre Schwarzbach Galerie eingeladen. Gemeinsam mit der Künstlerin und mit Cornelia Hackler, Leiterin des Museums Haus Martfeld Schwelm, die in die Ausstellung einführte, nutzt sie die Gunst der Stunde, viel über die Entstehung der philosophisch-kosmisch inspirierten Bilder zu erzählen. Als "kleinen Punkt in Raum und Zeit" wollte die diplomierte Malerin, Bühnenbildnerin und Regisseurin ihren "Beitrag zum Jahr der Astronomie leisten".
Aufgeteilt in die eigentliche Galerie und die neuerdings über eine Treppe direkt erschließbare Fabrikhalle sind ihre Exponate verteilt. Manches ist an der Grenze zum Abstrakten, vieles trägt Facetten des Vielgestaltigen.
"Es erinnert an die Erstellung eines Panoramabildes, bei dem man sich immer wieder neu orientieren muss, um es kaleidoskopartig zu erfassen", und: "Materie nimmt verschiedene Gestalten an", erklärt Wojciechowska. Impressionen von Gesteinsformationen entwickeln sich, je nachdem, aus welcher Perspektive sie betrachtet werden, zu etwas, was ein Auge des Sturms sein könnte.
Eine Abteilung ist menschlichen Torsi gewidmet. "Das Individuum mit Gesicht ist nicht gefragt, sondern der Rumpf als Zentrale des Menschen", kommentiert die Künstlerin. Ein anderer Raum dient einer Baum-Installation mit Holz und Waldgeräuschen, ein weiterer dem Thema "Rabe".
Einzelne Exemplare dieses Vogels hocken am Boden, in Gruppen um Kieselsteine und ihre Nester versammelt. Andere sind schemenhaft im Flug in Öl auf Leinwand zu sehen. Den Augenblick und die Vergänglichkeit, das Werden und Wandeln sind Aspekte ihrer Ausstellung "Schöpfung". Der leuchtend rote Punkt markiert bloß den Anfang.