Kunsthalle Eine Schau und eine offene Zukunft

Bewerbungsfrist für Kunstausstellung Wuppertal 2019 in der Von der Heydt-Kunsthalle läuft.

Bogomir Ecker bestreitet derzeit mit „Was das Foto verschweigt“ eine Austellung in der Von der Heydt-Kunsthalle Archivfoto: Anna Schwartz

Foto: Schwartz, Anna (as)

Noch beherrschen Bogomir Eckers Fotoarbeiten die Räume. Derweil macht sich eine weitere Ausstellung auf den Weg, um im Mai 2019 in der Von der Heydt-Kunsthalle in Barmen einzukehren. Sie soll zugleich ein altes Format aufleben lassen: Für die „Kunstausstellung Wuppertal“ können ab sofort bildende Künstlerinnen und Künstler aus dem Bergischen Städtedreieck ihre Arbeiten einreichen. Kulturdezernent Matthias Nocke: „Die Schau soll das künstlerische Potenzial unserer Region sichtbar machen. Wir entsprechen damit einem lang gehegten Wunsch örtlicher Künstler und einem Beschluss des Kulturausschusses.“

Heinz Theodor Jüchter, von 1980 bis 2000 Kulturdezernent, hatte die Leistungsschau ins Leben gerufen, Von der Heydt-Museumschef Dr. Gerhard Finckh, der 2006 in die Stadt kam, beendete sie. Begründung: Sie passe nicht ins Konzept, hochkarätige Ausstellungen nach Wuppertal zu holen. Finckh geht bekanntlich Ende April 2019 in den Ruhestand, sei aber in die Planungen für die neu aufgelegte Übersichtsschau eingebunden, sagt Dr. Bettina Paust, neue Leiterin des Kulturbüros, das die Schau organisiert.

Die richtet sich an die heimische Kunstszene, macht keine Vorgaben an die Sparten, Gemälde sind ebenso erlaubt wie Installationen oder Multimediaarbeiten. Mit drei Werken, die nach dem 1. Januar 2017 entstanden sein müssen, können sich Künstler, die entweder einen Hochschulabschluss oder Ausstellungen vorweisen können, bewerben. Paust: „Eine sechsköpfige Jury, die aus zwei Kunstexperten nordrhein-westfälischer Museen, einer Vertreterin des Von der Heydt-Museums, zwei Vertretern der freien Kunstszene und der Leitung des Kulturbüros besteht, wählen im Dezember zehn bis zwölf Künstler aus.“ Stattfinden soll die Ausstellung vom 2. bis 19. Mai – die kurze Zeitspanne ist den Kosten fürs Aufsichtspersonal geschuldet. Eine Verlängerung sei, so Nocke, bei großem Publikumszuspruch nicht ausgeschlossen. Auch ist an eine kontinuierliche Überblicksschau gedacht – ein Thema für Finckhs Nachfolger.

Eine weitere Ausstellung steht auch schon fest: Anschließend wird eine biographische Schau zu Friedrich Engels vorbereitet, die Ende September 2020 ins bis dahin renovierte Historische Zentrum zurückkehren soll, rechtzeitig zu dessen 200. Geburtstag am 28. November. Ansonsten aber ist die Zukunft des Ausstellungsbetriebs in der Kunsthalle offen. Grund: „Das ambitionierte und ausgezeichnete Konzept von Finckh“ erfahre zu wenig Publikumszuspruch.

Wir haben kein Geld für
eine städtische Galerie

Nocke: „Wir müssen grundsätzlich überprüfen, ob die Kunsthalle weiter in Regie des Von der Heydt betrieben werden soll. Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn es sich auf das Museum am Turmhof konzentrieren würde. Und das Kulturbüro zusammen mit regionalen Kulturvereinigungen wie BBK, BKG oder Gedok die Kunsthalle betreibt.“ Klar sei, dass „wir kein Geld für eine städtische Galerie haben“. Erste Gespräche laufen schon. Im Austausch ist auch Paust, die regelmäßige Fachgespräche im Bereich der bildenden Kunst einführen will.

Im Von der Heydt-Museum, wo am Sonntag Finckhs letzte große Ausstellung „Blockbuster - Museum“ startet (wir berichteten), wird überdies der Führungswechsel vorbereitet. Die Ausschreibung soll dieser Tage rausgehen, ein „fugenloser“ Wechsel zum Mai sei zwar wünschenswert, so Nocke, soll aber nicht übers Knie gebrochen werden. Ausstellungsthemen gibt es auch. Neben den bereits laufenden sind dies Else Lasker-Schüler, deren 150. Geburtstag 2019 ansteht, sowie von September 2020 bis 2021 eine große Ausstellung zu Engels. Eine lückenlose Planung sei weder machbar noch bezweckt, die Zusammenarbeit mit Gerhard Finckh gut und eng, solle auch über April hinaus fortbestehen. „Auch in die Vorbereitung der Kunstausstellung Wuppertal ist er einbezogen“, schließt Paust, die auf „Wissen und Kenntnis der Leute, die sich hier auskennen, aufbauen“ will, den Kreis.