Bjørn Woll ist der Ohrenöffner für das Sinfonieorchester

Wie funktioniert ein Orchester und wie entsteht Musik? Leicht verständliche Antworten und Hörbeispiele gibt es ab Samstag bei „Ohrenöffner — Musik im Gespräch“.

Wuppertal. Wer mehr weiß, hört mehr: Dieser Erkenntnis trägt ein neues Format Rechnung, das das Sinfonieorchester Wuppertal ins Leben gerufen hat und das auch dazu beitragen soll, den Rekord von mehr als 40 000 Besuchern in der vergangenen Spielzeit Jahr zu halten oder sogar noch zu toppen. „Ohrenöffner — Musik im Gespräch“ heißt die Reihe, die zunächst aus drei Samstags-veranstaltungen besteht.

Ebenso unterhaltsam wie informativ sollen die Gespräche sein, für die Bjørn Woll, Chefredakteur der Zeitschrift „Fono Forum“ als Moderator gewonnen werden konnte. „Natürlich wollen wir nicht in Frage stellen, dass man Musik im Konzert einfach zurückgelehnt genießen kann“, erläutert Woll, „aber ein ganzer Kosmos breitet sich aus, wenn man sich darauf einlässt, die richtigen Türen zu öffnen.“

Dass „Ohrenöffner“ weder Proseminar noch Schulunterricht ist und kein Expertenwissen in Fachterminologie vermittelt, dafür sollen auch die Gesprächspartner sorgen: In der ersten Runde geht es darum, wie ein Orchester funktioniert. Bratschist Matthias Neumann vom Sinfonieorchester lenkt den Blick in den „Maschinenraum“ des Kollektivs Orchester. Er erläutert, wer wo sitzt, wie das Zusammenspiel gelingt, wer die Führungsrolle und welche Aufgabe eigentlich der Dirigent hat.

Die zweite Veranstaltung widmet sich den Schöpfungsakten: Wie entsteht Musik überhaupt und wie lange dauert es, bis eine Partitur fertig ist? Antworten liefert der Wuppertaler Komponist Lutz-Werner Hesse im Gespräch mit Bjørn Woll. Und das dritte Gespräch stellt Programmmusik, das Malen in Tönen, in den Fokus: Wie es klingt, wenn Komponisten reale Dinge in der Musik abbilden, etwa Stürme, Blitz und Donner oder Sonnenstrahlen und Vogelrufe, das zeigen Orchestermusiker auch in Klangbeispielen.

Der exklusive Blick hinter die Kulissen soll im Kosmos Klassik in erster Linie „Lust auf Musik“ machen, wie Bjørn Woll sagt.