Wuppertaler Kultur Brasilianischer Karneval, Regentanz und Pianojazz

Während der tollen Tage finden nur wenige Avantgarde- und Jazzkonzerte statt. Das ändert sich aber ab Aschermittwoch wieder schlagartig.

Rainer Widmann

Foto: Fischer, Andreas H503840

Die lettische Sängerin VikKe (Viktorija Kukule) ist am Freitag, 21. Februar, um 19.30 Uhr bei einem Wohnzimmerkonzert im Boda-Weinhaus, Friedrich-Ebert-Straße 71, zu erleben. Musikalisch klingen ihre neuen Stücke wie eine Mischung von Billie Holiday und Dead Can Dance untermalt mit Electronica und Jazz der 1940er Jahre.

In der Reihe Unerhört findet am morgigen Freitag, 21. Februar, in der Neuen Kirche, Sophienstraße 39, um 20.30 Uhr ein Konzert mit der renommierten Bonner Pianistin Susanne Kessel statt. Kessel, die sich als Interpretin von Klassik und Neuer Musik einen Namen machte, hat zu Ehren von Ludwig van Beethoven, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 250. Mal jährt, das internationale Kompositionsprojekt „250 piano pieces for Beethoven“ konzipiert, von dem sie nun auch Auszüge in Wuppertal präsentiert.

Zum Carnaval Brasileiro lädt das Internationale Begegnungszentrum (IBZ), Hünefeldstraße 54a, für Karnevals-Samstag, 22. Februar, um 19 Uhr ein. Die Besucher erwartet zeitgenössische Samba mit Milton Camilo und eine Performance de Capoeira mit dem Peruaner Luis Silva und seiner Gruppe. Ferner spielen Nelly Köster und ihr Quartett O Mar e Eo ein Bossa Nova Konzert und zum Finale wird die Tänzerin und Performance-Künstlerin Janneth Bonne Wegener einen Samba ähnlichen „Regentanz“ zelebrieren. Nach Tanz und Konzert werden Enzo Costanzo und Charles Petersohn als Zico und Socrates die Beats do Brasil wiederaufleben lassen. Die beiden legen dann Samba, Batucada, Bossa Nova, Funk do Bahia, Drum & Bass do Brasil und andere feine Sounds aus Brasilien auf.

Im Jazzclub im Loch, Plateniusstraße 35, ist am Samstag, 22. Februar, um 20 Uhr ein international besetztes Quartett mit Spezialisten des Creative Jazz und der Creative Musik zu Gast. Mit dabei der Posaunist Steve Swell aus den USA, Bassist Mark Tokar aus der Ukraine, Schlagzeuger Klaus Kugel und Sänger Moo Lohkenn. Die vier verschmelzen Gesang mit Instrumentalem zu einem vibrierenden Sound aus Free, Avant und Contemporary Jazz, der neben gängigen Sing- und Spielweisen der multistilistischen Musiker auch archaische Gesänge aufscheinen lässt.

In der Reihe Soundtrips NRW geht dieses Mal die japanische Pianistin und Komponistin Rieko Okuda auf die Reise durch Nordrhein-Westfalen, wo sie auf jeweils unterschiedliche regional verortete Musiker treffen wird. Im Ort, Luisenstraße 116, ist sie am Mittwoch, 26. Februar, um 20 Uhr zu Gast. Okuda spielt neben Piano auch Electronics und Violine und wird begleitet von der Cellistin Elisabeth Coudoux und Jonas Gerigk am Kontrabass. Nach einem Jazzmusikstudium in den USA, kam sie dort rasch in Kontakt mit der einschlägigen Jazzszene und trat mit einigen der großen amerikanischen Improvisatoren wie Marshall Allen vom San Ra Orchestra auf. Ihr Interesse für improvisierte Musik führte sie schließlich nach Berlin, wo sie heute lebt.

Bis nächste Woche wünscht anregende und unterhaltsame Musikabende, Ihr und Euer Rainer Widmann