Die Orgeln von St. Laurentius können wieder glänzen

Die Instrumente von St. Laurentius erklingen am Sonntag zum ersten Mal in ihrem neuen Klangkleid.

Wer so strahlt, muss ein glücklicher Mensch sein: "Ich bin so froh, dass ‚meine’ beiden Orgeln nun wieder so klingen, wie ich es mir wünsche", beschreibt Roland Dopfer, Kantor und Organist von St. Laurentius, den langen Weg künstlerischer Schritte zu exzellenten Instrumenten.

Und tatsächlich strahlen die neuen, glänzenden Pfeifen aus der Zinn-Blei-Legierung mit dem Musiker um die Wette. Dabei haben "seine" Orgeln schon ein paar Jährchen auf dem Buckel: Die kleine Teschemacher-Orgel stammt von 1767, die große Romanus-Seifert-Orgel von 1962.

Vier Monate dauerten Aufbau und Intonation der Orgeln. Mit Jacques Hanss, Bernd Reinartz und Chef-Intonateur Andreas Saage hat Dopfer ein Spezialisten-Trio der Firma Seifert gewinnen können. "Gute Intonateure zu finden, heißt, die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen zu entdecken", lobt Dopfer das Team.

Zum ersten Mal ertönen beide Orgeln in ihrem neuen Klangkleid in einer feierlichen Vesper am kommenden Sonntag zusammen mit dem Wuppertaler Kammerchor (Leitung: Peter Paul Förster). Dopfer: "Auf der Seifert-Orgel spiele ich unter anderem eine Choral-Passacaglia von Karl Höller, die aus der Zeit des Orgelbaus stammt. Da kann ich gut zeigen, wie die Grundstimmen erweitert wurden, welch vielfältige Schattierungen die Register nun aufweisen."

Besonderen Wert legt Dopfer auf farbige Vorspiele zu den Chor-Beiträgen. In Werken von Bruckner, Merkel und Janacek singt der Chor von der lieblichen Wohnung oder dem Tempel Gottes - denn schließlich ist auch die restaurierte St.Laurentius-Kirche ein "Ort von Gott gemacht, ein unschätzbares Geheimnis, kein Makel ist an ihm" (Bruckner: Locus iste).

Makellos dürfte auch die Orgel klingen: Sie erhielt fehlende Streicherstimmen, die Charaktere unterschiedlicher Flötenstimmen wurden betont und Prinzipale mit großer Klangfülle stärken ihr das Rückgrat.

Dass Intonateur Andreas Saage die Stimmung "ungleich-schwebend" entwickelt hat, kommt den Orgeln besonders entgegen: Die Tonarten-Charakteristik könne man so besonders gut hervorheben, wenn etwa C-Dur ganz rein, Fis-Dur wie leicht unsauber klinge. Das komme den Idealen früherer Interpretationen von Orgelmusik sehr nahe. In die Motette von Peter Paul Förster, das Gotteslob "Herr, o Herr, dich will ich rühmen", die anlässlich der frohen Feier uraufgeführt wird, werden also auch die Orgeln mit ihren Beiträgen freudig einstimmen.