Wuppertaler Stadthalle Ex-Frontmann von Supertramp: Roger Hodgson begeistert die Fans
Freunde der Supertramp-Hits feierten in der Stadthalle, Songs wie „Breakfast in America“ brachten den Saal zum Kochen.
Wuppertal. Die Fans mussten viel Geduld haben. Als im Herbst letzten Jahres bekannt wurde, dass Roger Hodgson in den Großen Saal der Stadthalle kommt, gingen die Tickets weg wie warme Semmeln. Bereits eine Stunde vor Beginn ist der Parkplatz nebenan mit vielen auswärtigen Autos voll. Man tummelt sich draußen in Scharen bei kühlen Getränken.
Der erste Gong, die Halle füllt sich allmählich, pünktlich ist sie rappelvoll. Es ist 20:07 Uhr, jeder sitzt brav auf seinem Stuhl. Dann werden die Ersten ungeduldig, fangen an zu klatschen. 20:10 Uhr. Kaum betritt der Ex-Frontmann von Supertramp mit seiner vierköpfigen Band die Bühne wird er mit schrill-lauten, lang anhaltenden Standing Ovations begrüßt. Er setzt sich ans Keyboard und los geht’s mit „Take the Long Way Home“. So kennt man den Mann mit seiner unnachahmlichen Falsett-Stimme. Nichts hat sich geändert, als er in den 70-ern die Welt mit seiner legendären Band eroberte. Pop-Rock vom allerfeinsten kommt von vorne.
Extra fein hat sich Hodgson für Wuppertal gemacht, kommt im guten weißen Anzug mit Weste daher. Es ist auf seiner Tournee der erste Gig in Deutschland. Es ist eine „coole City“, begrüßt er seine Fans. „What an amazing place“, so sein Kommentar zur Stadthalle. Er will nun trotz der weltweiten Probleme einfach nur Spaß haben. Das Publikum hat den schon längst während des Openers bekommen. Die Eins-a-Party geht weiter. „School“ ist dran. Man ist selig. Die Seiten des Saals werden frequentiert, um Platz zum Tanzen zu haben. Immer seltener setzt man sich im Laufe der zweistündigen Show. Nur gelegentlich, etwa bei Stücken aus seinem Album „Open the Door“ wie „Along Came Mary“ und „Death and a Zoo“, wird ausgeruht - aber nur ein wenig. Sofort geht es weiter mit den guten alten Hits.
Das Gejohle, Gekreische, die Jubelrufe werden immer lauter, gegen Ende sogar lauter als der erstklassige Bühnensound. Die einstigen Top-Ten’s „Logical Song“, „Breakfast in America“, „Hide in Your Shell“, „Dreamer“, „It’s Raining Again“, bringen den Saal zum Überkochen. Auch „Fool’s Overture“ zum offiziellen Schluss kommt wie aus einem Guss über die Bühne. Einen Publikumswunsch erfüllt Hodgson auch noch. Ein Fan feiert nämlich heute seinen 50. Geburtstag. Also hat die Band erst einmal Pause, und er bringt an seiner 12-saitigen Gitarre ein Ständchen zur großen Freude aller. „Allein deswegen hat sich der Besuch gelohnt“, äußert sich ein Gast beim Hinausgehen begeistert.
Er meint damit die erste Zugabe, als sich die lebende Legende an die große Stadthallen-Orgel setzt und allein unglaublich durchdringend „Say Goodbye“ anstimmt. Erschöpft, aber happy wird der Ort des Geschehens nach vier Zugaben verlassen. Eigentlich viel zu früh. Obwohl auf der Bühne bereits abgebaut wird, nehmen die Ovationen noch kein Ende. Viele verabreden sich zur Nachfeier in einem Lokal. Und man kommt wieder einmal zu der Erkenntnis, dass die Musik von damals im Gegensatz zur heutigen schnelllebigen Zeit nicht vergänglich ist. Die Supertramp-Oldies leben immer noch und sind so frisch, als wären sie eben erst geschrieben worden.