Rex-Kino Film „Sommerfest“: Aus der Großstadt nach Hause kommen

Der Film „Sommerfest“ ist eine Hommage an die Heimat. Am Donnerstag kamen Hauptdarsteller, Regisseur und Autor ins Rex.

Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Wuppertal liegt nicht im Ruhrgebiet. Trotzdem gibt es die ein oder andere Verbindung zwischen unserer Stadt und dem „Pott.“ Eine davon zeigte sich bei der Filmvorstellung „Sommerfest“ von Sönke Wortmann am Donnerstag im Rex Filmtheater. Die Hauptdarsteller Lucas Gregorowicz und Anna Bederke sowie Regisseur Sönke Wortmann und Autor Frank Goosen waren Teil des prominenten Besuchs.

„Sommerfest“ spielt genau dort, wo sowohl Wortmann als auch Frank Goosen geboren sind: Im Ruhrgebiet. „Es war sehr naheliegend, dort einen Film zu drehen. Für mich ist es ein Heimspiel“, sagt Sönke Wortmann. Vielleicht ist genau das der Grund, warum er vor dem Kinopublikum sagt, es sei ein Film mit Herzblut. Trotzdem hätte „Sommerfest“ genauso gut in Wuppertal spielen können: „Es geht darum, von der Großstadt nach Hause zu kommen“, meint Wortmann. Auch für Goosen sei es eine bewegende Erfahrung gewesen, seinen Roman in der Heimatstadt zu verfilmen. Der Film erfülle keine Klischees aus dem Ruhrgebiet: „Die Typen laufen da wirklich so herum“, so Goosen. „Sommerfest“ sei ein Heimatfilm des modernen Ruhrgebiets. „Sowohl die Kleinkriminellen als auch das intellektuelle Bürgertum kommen vor“, erklärt der Autor.

Viele der Besucher kommen selbst aus dem Kohlenrevier. „Meine Familie kommt aus Gladbeck. Vieles aus dem Film kam mir sehr bekannt vor, die Buden und das Herrengedeck zum Beispiel. Ich fand den Film super“, sagt Kathrin Schmitz. „Ich habe eine besondere Beziehung zu dem Film. Ich komme aus Bochum und war mit Frank Goosen auf einem Gymnasium“, erzählt Kerstin de Bruyn. Martin Burbach hat sich sogar nach der Vorstellung einen signierten Roman gekauft. „Man konnte sich gut hineinversetzen. Der Film war sehr authentisch“, findet er. Claudia Eichhorst hat es ebenfalls gefallen: „Es ist eine schöne Sommerkomödie. Sehr passend. Ich fand es nett, dass die Schauspieler, der Regisseur und der Autor da waren“, sagt sie. Sie habe es nur schade gefunden, dass die Vorstellung so spät war: „Ich glaube, deshalb hat das Publikum nicht so viele Fragen gestellt. Die Wuppertaler sind sonst nicht so“, betont sie lachend.

Tatsächlich gestaltete sich die Fragerunde an die Filmmacher eher kurz. Mustafa El Mesaoudi, Inhaber und Geschäftsführer des Rex Filmtheaters, zeigt sich sehr zufrieden mit dem Besuch der Prominenz. „Bei deutschen Filmen finde ich es sehr wichtig, sie zu begleiten. Das zeigt, wie sehr die Beteiligten dahinterstehen“, betont er.

El Mesaoudi selbst hat sogar in Bochum studiert. „Ich finde Bochum und Wuppertal haben einige Parallelen, besonders was den Strukturwandel betrifft. Wuppertal hat sich weg von der Textilindustrie bewegt, Bochum von der Kohle. Trotzdem bleiben beide Städte lebenswert.“