Fördertöpfe: Theater suchen das Glück

<b>Kooperation Weil die städtischen Bühnen und die Börse eng zusammenarbeiten, überweist das Land 20 000 Euro nach Wuppertal.

Wuppertal. Sie sind nicht nur Profis, wenn es darum geht, Theater zu machen. Sie sind auch Experten, was die nötige Finanzierung betrifft: Zum vierten Mal zapfen Börse und Wuppertaler Bühnen gemeinsam einen Fördertopf des Landes an.

20 000 Euro fließen diesmal ins Tal, weil sich die städtischen Spielplangestalter und die freie Theaterszene nicht als Konkurrenz verstehen, sondern mit langem Atem beweisen, dass die Luft zwischen ihnen keinesfalls dünn ist, sondern durch Kooperationen um neue Duftnoten bereichert werden kann. Davon, dass Wuppertal erneut die Nase vorn hat und sich Fördergelder für eine ganze Themenreihe sichern konnte, sollen natürlich vor allem die Zuschauer profitieren: Sie dürfen sich "Auf der Suche nach dem Glück" in die Börse begeben.

Die gleichnamige Reihe hat neben einem Zusatztitel ("Ich und die anderen") auch klare Ziele: Die Bühnen freuen sich über eine zusätzliche kleine Spielstätte, Börsen-Chefin Petra Lückerath hingegen ist beglückt, dass das Profi-Ensemble allein zwei Produktionen auf "ihrem" Terrain stemmt.

Dabei wandern die Stammzuschauer im Idealfall von der einen zur anderen Bühne. Die nächste Möglichkeit dazu gibt es am 7. Februar: Um 19.30 Uhr werden gleich zwei Stücke auf einmal präsentiert: "He Loves & She Loves" und "Nitecap".

Die gebürtige Grazerin Birgit Kajtna, die zum ersten Mal im Tal Regie führt, möchte "bei jungen Leuten die Lust am Musiktheater wecken" und deshalb zeigen, dass das Genre "spannend, unterhaltsam und skurril sein kann".

Joslyn Rechter und Stephan Boving spielen die Hauptrollen, während Songs von Irving Berlin und George Gershwin den Ton angeben. Im ersten Teil, einer Eigenkreation der Bühnen, mimen die Opernprofis ein ungleiches Paar, das sein Liebesglück per Zeitungsanzeige findet; im zweiten Teil, einem Stück von Cardon V. Burnham, sind sie verheiratet. Kajtna legt einen roten Faden aus, indem sie mit dem Musical ("He Loves & She Loves") die Vorgeschichte zur Kammeroper ("Nitecap") erzählt. Neun Sinfoniker sorgen für die passende Musik.

Es gibt noch mehr Theater: Am 16. März hat "Toronto" Premiere, am 24. April folgt ein weiteres Jugendstück, in dem es um den Prozess der Selbstfindung geht. "The killer in me is the killer in you, my love" inszeniert Christoph Wehr mit denen, die - im Publikum wie auf der Bühne - Lust aufs Theater bekommen sollen: mit Wuppertaler Jugendlichen.