Glockentöne am Piano und die Goldberg-Variationen
Vier junge Künstler treten bei der 17. Auflage des Klavierzyklus’ auf.
Wuppertal. Im Dezember jährt sich die Wiedereröffnung der Historischen Stadthalle zum 20. Mal. Nachdem der Bayer Kultur-Klavierzyklus in den vergangenen Jahren vor allem junge Talente gefördert hat, kann man bei der 17. Auflage in diesem und im kommenden Jahr neben drei ebenso jungen wie renommierten Künstlern auch wieder einen echten Weltstar auf der Bühne erleben: Lars Voigt interpretiert die Goldberg Variationen. „Vor diesem Stück hatte er so viel Respekt, dass er es erst im vergangenen Jahr erstmals öffentlich aufgeführt hat“, sagt Carolin Sturm, die Musikreferentin von Bayer Kultur. Dabei habe der Dürener Pianist sich bereits seit 15 Jahren mit dem Stück beschäftigt, sagt sie. Bei seinem Auftritt am 2. Juni 2016 spielt Voigt außerdem Werke von Beethoven.
Den Auftakt zur neuen Reihe macht die georgische Pianistin Tamar Beraia am 15. September 2015. „Für uns ist sie eine klassische Vertreterin der russischen Klavierschule, auch wenn sie natürlich sagen wird, es sei die georgische“, sagt Sturm. Diese Schule zeichnet sich dadurch aus, dass dort bereits Fünfjährige eine Art Musikstudium erhalten. Sturm verspricht eine spannende Künstlerin, die sich durch ihre Individualität auszeichnet. Im Anschluss an das Konzert wird sich Beraia als Bayer-Förderstipendiatin dem Publikum vorstellen und Fragen beantworten.
Mit Herbert Schuch betritt ein junger Pianist die Bühne, der unter dem Motto „Ruf der Glocken“ spielt. „Zwei Dinge regen meine Fantasie an“, sagt er über sich, „der herrliche Obertonreichtum von großen Glocken und die Überlagerung von durcheinander klingenden Glocken.“ Auf dem Klavier interpretiert, klinge das „meditativ, majestätisch, spirituell“, so Schuch, der das mit Werken von Liszt und Bach beweisen will.
Dem Thema Glocke widmet sich auch der russische Pianist Andrei Korobeinikov. Zwischen den Stücken von Sergei Rachmaninow, dessen Werke ebenfalls oftmals stark von Glockenklängen beeinflusst sind, rezitiert er aus Edgar Allen Poes Gedicht „The Bells“.