Live-Club Henrik Freischladers Verneigung an den Blues

Der Blues-Gitarrist gastierte im Live-Club.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. ... Still got the Blues ... as it´s Best! Rund zwei Stunden nahm Deutschlands wohl derzeit bester Blues-Gitarrist das Publikum im Live-Club Barmen mit auf eine Reise in die Historie des Blues. Nach dem 2016 veröffentlichten Album „Openness“ und anschließender erfolgreicher Tour präsentiert der lange Zeit in Wuppertal beheimatete Henrik Freischlader in diesem Jahr live seine Hommage an die 2011 verstorbene Blues-Legende Gary Moore, der ihn nach eigener Aussage erst zum Musikmachen inspirierte. Das Anfang April erschienene „Blues for Gary“ performt er auf seiner internationalen Tour gemeinsam mit Moores ehemaliger Band: Pete Rees am Bass und Vic Martin an der Hammond Orgel, sowie Moritz Meinschäfer am Schlagzeug.

Am Freitagabend jedoch disponierte er kurzfristig um und verwöhnte den vollbesetzten Saal auch mit Songs zahlreicher Blueslegenden und eigenen Stücken, wobei sich Slow-Blues- , Blues-Rock- und Shufflenummern variantenreich die Waage hielten.

Die spannende Frage, ob er dem hohen Anspruch des blueskundigen Publikums gerecht werden konnte, ist zweifelsfrei mit Ja zu beantworten. Gewohnt entspannt zelebrierte er den Gig mit filigranem und gefühlvollem Gitarrenspiel zu einem Hörgenuss der Extraklasse, wobei die Songauswahl höchst anspruchsvoll war: Stormy Monday, Oh pretty woman oder The sky is crying mit Special Guest Mike Andersen aus Dänemark, der bei Freischladers eigenem Label Cable Car Records gerade eine CD veröffentlicht hat.

Nah am Original, aber emotionaler und zuweilen mäandernd, interpretierte Freischlader die Songs in dem ihm ureigenen Stil mit einer glänzend aufgelegten Band. „Die Idee, mit der ehemaligen Gary-Band auf Tour zu gehen, entstand bei den Aufnahmen zum Album ,Blues for Gary’. Im Jahr 2011, als Gary starb, wurde eine Memorial Night ins Leben gerufen. Seitdem kennt und schätzt man sich — und es macht richtig Spaß“, so der 35-jährige Freischlader.

Das sichtlich begeisterte Publikum feierte die Musiker während und nach den performten Songs lautstark. Zuvor hatten Leon Mucke & Joschka als Support mit melancholischem Singer/Songwriter-Pop eher ruhigere Töne angeschlagen.