Wuppertaler Talent Horst Wegener gibt Konzerte in Uganda

Horst Wegener hat seine erste EP bei Samy Deluxe aufgenommen. Jetzt bringt er eigene Inspiration aus Hip-Hop, Rap und Jazz nach  Zentralafrika.

Horst Wegener im Tonstudio von Samy Deluxe.

Foto: wird nachgereicht

Am Donnerstag ist der der junge Deutsch-Ecuadorianer Horst Wegener (21) nach Uganda geflogen. Dort wird er auf einer Rundreise durch das Land Konzerte geben. Bereits im vergangenen Jahr spielte er gemeinsam mit Rapper Samy Deluxe Konzerte in Uganda und im Sudan. Beide Projekte stehen in enger Zusammenarbeit mit der Wasserinitiative Viva con Agua. Dieses Jahr nimmt Horst Wegener seinen Teamkollegen Arne Schramm von der gemeinsamen Firma „Wupperwerft“ mit. Er soll den jungen Ugandesen beibringen, wie man mit filmischen Mitteln seine eigenen Ideen und Projekte umsetzen kann.

Die Begeisterung für Musik kann man Wegener förmlich ansehen. Bei seiner ersten EP „Mein Name ist Horst“ handelt es sich um eine Mischung aus Hip-Hop, Rap und Jazz. In seinen Texten setzt sich der Künstler mit der Realität auseinander. Dabei nimmt er eine gesellschaftskritische Perspektive ein. Er singt über Vorurteile, das Leben in Deutschland und seine eigenen Erfahrungen.

Horst Wegener ist seinem Wunsch, professionell in der Musikbranche tätig zu werden, durch sein Release-Konzert im Dezember ein Stück näher gekommen. Etwa 500 Gäste besuchten das Konzert im Palazio. Für ihn war es „das erste Hallo in die Musikwelt“. Die EP wurde vom Label „Kunstwerkstadt“ von Samy Deluxe herausgebracht.

 „Als mein Mentor unterstützt Samy mich dabei, meinen eigenen musikalischen Stil zu finden und sich auf der professionellen Spielwiese auszuleben“, sagt Horst Wegener. Die Zusammenarbeit begann, als Samy Deluxe vor zwei Jahren einen Gastvortrag an der Universität Wuppertal hielt. Gemeinsam mit einem Professor der Musikpädagogik sprach er über die Entwicklung von Hip-Hop. Nachwuchsmusiker bekamen die Gelegenheit, ihre Lieder einzusenden – in der Folge wurde Wegener in das Tonstudio von Samy Deluxe nach Hamburg eingeladen. Mittlerweile arbeiten die beiden eng zusammen. Dazu gehören außer Sessions in Berlin Gastauftritte in Samys Programm bei Konzerten und Festivals.

Horst Wegener weist auf die Bedeutung seines Wuppertaler Teams hin: Es besteht aus Golow, seinem Produzenten, Julius Krämer und Niklas Nadidai. Gemeinsam rufen sie viele Projekte ins Leben – zum Beispiel Auftritte der Band „Horst Wegener und die Kapelle“, Clubauftritte, Akustikformationen und eine geplante Tour im nächsten Jahr.

Das aktuellste Projekt des jungen Musikers ist die Gründung der Werbeagentur „Wupperwerft“ im November vergangenen Jahres. Horst Wegner ist im Bereich der Produktion tätig. Vater Andre Wegener unterstützt das Unternehmen im Bereich Webdesign und Finanzen. Die Regie wird von Arne Schramm übernommen. Gemeinsam fokussieren sich die Jungunternehmer mit ihrer Agentur auf die Filmproduktion. „Die Firmengründung war der logische nächste Schritt“, sagt Horst Wegener.

Obwohl er viel unterwegs ist, entscheidet er sich bewusst für eine Karriere in seiner Heimatstadt. „Ich werde von vielen Leuten gefragt, warum ich ausgerechnet in Wuppertal bleiben will – und bin jedes Mal überrascht darüber“, sagt er. Für ihn sei der Zeitpunkt eines musikalischen Neuanfangs in einer Großstadt wie Hamburg oder Berlin übersprungen: „Wuppertal ist für mich ein nährbarer Boden, weil die Stadt viel kulturellen Raum bietet. Ich schätze sie, weil mir die Möglichkeit geboten wurde, meine eigene Welt zu schaffen.“ Für ihn sei es wichtig, dass Wuppertal mehr als Kulturstadt wahrgenommen wird. Viele Künstler umgingen die Stadt bisweilen. Es zähle der Blick um die Ecke, denn dann sei die Stadt nicht nur schön, sondern auch unheimlich interessant: „So viele junge Wuppertaler lieben ihre Stadt. Sie haben einen ähnlichen Blickwinkel wie ich.“